Mit dem Zensus wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Um verlässliche Basiszahlen für Planungen zu haben, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl notwendig. Daher führen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder alle zehn Jahre den Zensus durch. Ursprünglich hätte der Zensus 2022 – zehn Jahre nach dem Zensus 2011 – im Jahr 2021 stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie ist er um ein Jahr verschoben worden. Stichtag des Zensus 2022 war der 15. Mai 2022.
2011 fand der erste EU-weite Zensus statt. Er löste die in Deutschland bis 1987 durchgeführten Volkszählungen ab. Durch einen festgelegten Mindestumfang von Merkmalen, der in allen EU-Mitgliedstaaten derselbe ist, sind die Ergebnisse seit 2011 auf europäischer Ebene vergleichbar.
Die Ergebnisse des Zensus sind beispielsweise die Grundlage dafür, wie viel Geld Städte und Gemeinden in Zukunft durch den Länder- und den kommunalen Finanzausgleich sowie durch EU-Fördermittel zugewiesen bekommen. Auch die Einteilung der Wahlkreise und die Stimmenverteilung im Bundesrat orientieren sich an der amtlichen – das heißt an der durch den Zensus ermittelten – Einwohnerzahl.