Zum Stichtag 15. Mai 2022 ist die hessische Bevölkerung durchschnittlich 43,7 Jahre alt gewesen. Hessen lag damit unter dem Durchschnittsalter der deutschen Gesamtbevölkerung von 44,3 Jahren. Im Vergleich zum Zensus 2011 stieg das Durchschnittsalter in Hessen um 0,3 Jahre (2011: 43,4 Jahre), gegenüber 1950 erhöhte es sich um 12,4 Jahre (1950: 35,3 Jahre).
Regional betrachtet hatte die Gemeinde Jesberg im Schwalm-Eder-Kreis mit 50,0 Jahren zum Stichtag des Zensus 2022 das höchste Durchschnittsalter in Hessen, während die Universitätsstadt Gießen mit 38,3 Jahren die jüngste Bevölkerung in Hessen hatte.
Fast jede vierte hessische Person ein Babyboomer
Knapp ein Viertel der Hessinnen und Hessen (23,1 Prozent bzw. 1,43 Millionen Personen) gehörten zur häufig in der Öffentlichkeit als Babyboomer-Generation bezeichneten Altersgruppe der Geburtsjahrgänge 1946 bis 1964. Diese Gruppe war zum Zensus-Stichtag am stärksten in Hessen vertreten.
Den zweithöchsten Anteil hatte die Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1979) mit 20,8 Prozent (1,29 Millionen Personen). Fast genauso häufig war die sogenannte Generation Y der Jahrgänge 1980 bis 1995 vertreten, zu der zum Zensus-Stichtag 20,7 Prozent der hessischen Bevölkerung oder 1,28 Millionen Personen zählten.
Der Bevölkerungsanteil der sogenannten Generation Z (Jahrgänge 1996 bis 2010) in Hessen betrug 15,3 Prozent. Hierzu zählten rund 950 000 Jugendliche und junge Erwachsene. Die nachfolgende und aktuell jüngste Altersgruppe wird in der Öffentlichkeit auch als Generation Alpha (Jahrgänge ab 2011) bezeichnet. Diese Altersgruppe hatte einen Anteil von 10,7 Prozent an der hessischen Bevölkerung (670 000 Personen).
Die älteste Altersgruppe (vor 1946 Geborene) hatte mit 9,4 Prozent den geringsten Bevölkerungsanteil in Hessen. Das entsprach 580 000 Personen, davon waren 270 Personen in Hessen sogar vor 1920 geboren worden.
Etwas mehr Hessinnen als Hessen
Im hessischen Durchschnitt lag der Frauenanteil bei 50,8 Prozent und der Männeranteil bei 49,2 Prozent. Der Geschlechteranteil variierte jedoch zwischen den Generationen: Während der Frauenanteil mit 59,3 Prozent bei den vor 1946 Geborenen am höchsten war (Männeranteil: 40,7 Prozent), war er mit 48,5 Prozent in der Generation Z am geringsten (Männer: 51,5 Prozent).
Auch in den Generationen Y (Frauen: 49,5 Prozent, Männer: 50,5 Prozent) und Alpha (Frauen: 49,0 Prozent, Männer: 51,0 Prozent) wurden jeweils mehr Männer als Frauen gezählt. Bei den Babyboomern (Frauen: 51,6 Prozent, Männer: 48,4 Prozent) und der Generation X (Frauen: 50,2 Prozent, Männer: 49,8 Prozent) lag der Frauenanteil jeweils höher als der Männeranteil in diesen Altersgruppen.
Hälfte der Generation Y zum Zensus-Stichtag ledig
Starke Unterschiede zwischen den Generationen gab es auch beim Familienstand: Während nur 3,7 Prozent der vor 1946 Geborenen zum Zensus-Stichtag ledig waren und auch in den nachfolgenden Generationen der Anteil gering war (Babyboomer: 9,5 Prozent; Generation X: 19,1 Prozent), traf dies auf fast die Hälfte der Generation Y zu (47,3 Prozent).
Dafür waren in der Generation Y mit 4,0 Prozent auch die wenigsten Geschiedenen zu finden. Den höchsten Anteil an Geschiedenen mit 14,2 Prozent wurde bei den Babyboomern registriert, gefolgt von der Generation X mit 13,4 Prozent und der ältesten Generation mit 7,2 Prozent.
Hauptschulabschluss bei jüngeren Generationen immer seltener
Auch im Bildungsstand zeigen die Zensus-Ergebnisse einen Wandel im Laufe der Generationen. Zum Bildungsstand befragt wurden Personen, die zum Zensus-Stichtag 15 Jahre und älter waren: Bei den Hessinnen und Hessen mit Schulabschluss, die vor 1946 geboren wurden, hatten 60,8 Prozent einen Haupt- bzw. Volksschulabschluss als höchsten Schulabschluss angegeben und 17,1 Prozent das Abitur. Bei der Generation Y dagegen hat sich das Verhältnis beinahe umgekehrt: Nur 13,4 Prozent gaben den Hauptschulabschluss und 59,1 Prozent das Abitur als höchsten Schulabschluss an.
Bei den Babyboomern waren es 35,3 Prozent mit Hauptschulabschluss und 32,4 Prozent mit Abitur. In der Generation X hatten zum Zensus-Stichtag 19,6 Prozent einen Hauptschulabschluss und 45,7 Prozent das Abitur.
31,0 Prozent der Generation Z in Hessen waren zum Zensus-Stichtag noch in schulischer Ausbildung. Von den Personen der Generation Z, die bereits zum 15. Mai 2022 ihren Schulabschluss gemacht hatten und mindestens 15 Jahre alt waren, lag der Anteil mit Hauptschulabschluss in Hessen bei 11,0 Prozent und mit Abitur bei 60,7 Prozent.
Hinweise:
Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sind gesetzlich verpflichtet, alle zehn Jahre einen Zensus durchzuführen. Der Zensus ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Sein Ziel ist eine neue valide Bestandsaufnahme Deutschlands. Mit dem Zensus 2022 nahm Deutschland an einer EU-weiten Zensusrunde teil. Zensus-Stichtag für Deutschland war der 15. Mai 2022.
Methodische Hinweise:
Für die hier verwendeten Auswertungen wurden jeweils mehrere Geburtenjahrgänge den in der Öffentlichkeit gebräuchlichen Generationengruppen zugeordnet. Da es keine allgemeinverbindliche Festlegung für die Bezeichnung der Generationen oder eine genaue Zuordnung der Geburtenjahrgänge zu diesen Gruppen gibt, können die Angaben in anderen Veröffentlichungen abweichen. Insbesondere für die Generation der Babyboomer existieren unterschiedliche Ansätze, welche Jahrgänge ihr zugerechnet werden. In dieser Pressemitteilung wurden für die Gruppe der Babyboomer die Jahrgänge ausgewertet, die nach dem Kriegsende bis zum Jahr mit der höchsten Geburtenrate in Deutschland geboren wurden. Die Geburtenjahrgänge vor 1946 wurden zu einer Gruppe zusammengefasst.
Zu den Generationen Z und Alpha zählten teilweise minderjährige Personen, die zum Zensus-Stichtag noch nicht im heiratsfähigen Alter waren. Aus diesem Grund wurden sie bei den Auswertungen zum Familienstand für diese Pressemitteilung nicht berücksichtigt. Der Anteil der Geschiedenen in der Generation Z lag zum 15. Mai 2022 bei 0,1 Prozent.
Die Angaben sind ohne Rücksicht auf die Endsumme auf- bzw. abgerundet worden. Das Ergebnis der Summierung der Einzeldaten kann deshalb geringfügig von der Endsumme abweichen.