Eine Glaskugel wird von einer Person vor eine Landschaft gehalten

Hessisches Statistisches Landesamt

Trinkwasserbedarf in Hessen leicht gesunken

Im Jahr 2022 hat jede Hessin bzw. jeder Hesse durchschnittlich 126,8 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht. Das waren 2,3 Liter weniger als bei der vorherigen Erhebung durch das Hessische Statistische Landesamt für das Jahr 2019. Die öffentliche Wasserversorgung in Hessen gab 2022 insgesamt 290,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe ab.

Wie das Hessische Statistische Landesamt anlässlich der alle drei Jahre durchgeführten Erhebung zur öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung meldet, ging der Trinkwasserbedarf in Hessen leicht zurück: 126,8 Liter Trinkwasser täglich hat jede Hessin bzw. jeder Hesse im Durchschnitt des Jahres 2022 verwendet. Das waren 2,3 Liter bzw. 1,8 Prozent weniger als 2019. Dabei deckte Grundwasser zu fast drei Vierteln (74,4 Prozent) den Trinkwasserbedarf. Darauf folgten angereichertes Grundwasser (13,7 Prozent) und Quellwasser (10,1 Prozent). Die übrige gewonnene Wassermenge (1,8 Prozent) verteilte sich auf Uferfiltrat und Flusswasser.

Frankfurt am Main mit dem höchsten Pro-Kopf-Bedarf

Den höchsten durchschnittlichen häuslichen Trinkwasserbedarf im Jahr 2022 erreichte die Stadt Frankfurt am Main mit 155,1 Litern pro Person und Tag (minus 2,4 Prozent gegenüber 2019). Dahinter folgte die Landeshauptstadt Wiesbaden mit 146,3 Litern (minus 2,7 Prozent). Auf Platz drei reihte sich der Landkreis Offenbach mit 134,5 Litern (minus 5,7 Prozent) ein.

Den geringsten Trinkwasserbedarf im Jahr 2022 hatten die Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit 113,0 Litern pro Person und Tag (Verbrauch unverändert zu 2019), gefolgt von dem Werra-Meißner-Kreis mit 113,3 Litern (minus 2,2 Prozent gegenüber 2019) und dem Landkreis Kassel mit 114,0 Litern (minus 1 Prozent).

Die größte regionale Zunahme verzeichnete der Landkreis Fulda mit einem Plus in Höhe von 9,3 Prozent. Dort stieg der durchschnittliche häusliche Trinkwasserbedarf im Jahr 2022 auf 128,2 Liter pro Person und Tag. Den größten Rückgang in 2022 erreichten die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Offenbach mit einer Abnahme des Pro-Kopf-Bedarfs auf durchschnittlich 134,5 Liter täglich (minus 5,7 Prozent gegenüber 2019).

Zweithöchste Abgabemenge seit 1991

Die öffentliche Wasserversorgung in Hessen gab 2022 insgesamt 290,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe ab. Das waren 1,5 Prozent weniger als 2019 (295,3 Millionen Kubikmeter) und dennoch die zweithöchste in der Statistik nachgewiesene Menge seit 1991. Im Jahr 1991 waren 304,9 Millionen Kubikmeter abgegeben und pro Person durchschnittlich 143,1 Liter täglich verwendet worden.

Bezogen auf den Verbrauch pro Person und Tag verzeichnete Hessen im Jahr 1987 mit 145,5 Litern pro Person und Tag den höchsten durchschnittlichen häuslichen Trinkwasserbedarf seit Beginn der Statistik im Jahr 1979. Damals hatte die öffentliche Wasserversorgung insgesamt 292,5 Millionen Kubikmeter an private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe abgegeben.

Den niedrigsten statistisch nachgewiesenen durchschnittlichen Tagesbedarf an Trinkwasser hatten die Hessinnen und Hessen im Jahr 2010. Er lag bei 121,3 Litern. Insgesamt waren in diesem Jahr 268,0 Millionen Kubikmeter an private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe abgegeben worden. Von 2010 bis 2019 nahmen die Mengen kontinuierlich zu.

Hinweise:

Durch die pandemiebedingten geringeren Zahlen an Pendlern und an Gästen des Beherbergungsgewerbes im Jahr 2022 kam es zu einem geringeren Wasserbedarf in hessischen Städten. Am stärksten war dieser Rückgang in Frankfurt am Main spürbar. Für die documenta-Stadt Kassel sind die Ergebnisse aufgrund geänderter Tarifstrukturen nur eingeschränkt vergleichbar.

Anschauliche Informationen zum Thema öffentliche Wasserversorgung finden Sie in unserer interaktiven Aktionskarte im „Hessenatlas“.Öffnet sich in einem neuen Fenster Werfen Sie doch mal einen Blick hinein!

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