Die 47 staatlichen und privaten Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen, Universitätskliniken und Berufsakademien in Hessen haben im Jahr 2022 Erträge in Höhe von insgesamt 5,35 Milliarden Euro generiert. Das sind insgesamt 47 Prozent mehr als im Jahr 2013 mit 3,65 Milliarden Euro.
Die Hochschulträger wie das Land Hessen, Kirchen oder private Einrichtungen trugen im Jahr 2022 mit insgesamt 2,59 Milliarden Euro zur Hochschulfinanzierung bei. Die meisten Zuweisungen erhielten dabei die staatlichen Universitäten (1,89 Milliarden Euro), Fachhochschulen (533,26 Millionen Euro) und Verwaltungsfachhochschulen (70,70 Millionen Euro) – jeweils vom Land Hessen.
Hochschulträger übernahmen 48 Prozent der Finanzierung
Der Anteil der Hochschulträger an der Gesamtfinanzierung sank im Zeitraum von 2013 bis 2022 von 50 Prozent auf 48 Prozent leicht. Mehr als die Hälfte der Einnahmen der hessischen Hochschulen stammte aus anderen Finanzierungsquellen.
1,69 Milliarden Euro (32 Prozent der Gesamtfinanzierung) waren Umsatzerlöse. Dazu trugen vor allem die hessischen Universitätskliniken mit 1,54 Milliarden Euro bei. Weitere 442,54 Millionen Euro (8 Prozent) wurden aus Drittmitteln des nicht-öffentlichen Bereichs, 260,59 Millionen Euro (5 Prozent) aus öffentlichen Drittmitteln sowie 207,02 Millionen Euro (4 Prozent) aus Beiträgen von Studierenden generiert.
Mehr Förderung durch öffentliche Drittmittel
Von 2013 bis 2022 stiegen in Hessen die Drittmittel aus dem öffentlichen Bereich um 100 Prozent, die Studierendenbeiträge um 74 Prozent, die Umsatzerlöse und Erträge aus Vermögen um 42 Prozent und die Drittmittel aus dem nicht-öffentlichen Bereich um 34 Prozent.
Betrachtet man diejenigen Erträge, die nicht vom Träger zugewiesen wurden, konnten die privaten Universitätskliniken sowie die staatlichen Universitäten und Fachhochschulen im Jahr 2022 die höchsten Beträge generieren.
Trotz des Anstiegs in absoluten Zahlen ging der Anteil der Drittmittel aus dem nicht-öffentlichen Bereich an der Gesamtfinanzierung der Hochschulen in Hessen zwischen 2013 und 2022 von 9 Prozent auf 8 Prozent zurück. Der Anteil der öffentlichen Drittmittel stieg im selben Zeitraum von 4 Prozent auf 5 Prozent an.
Unterschiedliche Schwerpunkte der Drittmittelförderung
Drittmitteleinnahmen förderten insbesondere Forschung und Lehre an Hochschulen und medizinischen Einrichtungen. Die verschiedenen Drittmittelarten setzten dabei unterschiedliche Förderschwerpunkte.
Von den Drittmitteln aus dem nicht-öffentlichen Bereich profitierten im Jahr 2022 in Hessen vor allem die Bereiche Mathematik und Naturwissenschaften (117, 72 Millionen Euro oder 27 Prozent), Humanmedizin und Gesundheitswesen (101,29 Millionen Euro oder 23 Prozent) und Ingenieurwissenschaften (79,96 Millionen Euro oder 18 Prozent).
Der Großteil der öffentlichen Drittmittel entfiel im Jahr 2022 auf die Fachrichtungen Ingenieurwissenschaften (92,85 Millionen Euro oder 36 Prozent), Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (44,97 Millionen Euro oder 17 Prozent), Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften (40,47 Millionen Euro oder 16 Prozent) sowie Mathematik und Naturwissenschaften (37,92 Millionen Euro oder 15 Prozent).
Hinweise:
Alle Angaben sind nominal und nicht preisbereinigt.
Umsatzerlöse erzielen Hochschulen beispielsweise aus wirtschaftlichen Aktivitäten. Insbesondere Universitätskliniken tragen hierzu mit den Entgelten für die Krankenbehandlungen bei. Vermögenserträge entstehen beispielsweise bei der Veräußerung von Liegenschaften oder durch Zinserträge.
Drittmittel aus dem öffentlichen Bereich stammen vom Bund beispielsweise von Bundesministerien, der Bundesagentur für Arbeit, von Ministerien auf Landesebene, von Gemeinden oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen wie Investitionsbanken, Sparkassen oder Sozialversicherungen.
Drittmittel aus dem nicht-öffentlichen Bereich sind Zuwendungen aus der Privatwirtschaft, von unabhängigen Institutionen wie beispielsweise der Deutschen Forschungsgemeinschaft (inkl. Exzellenzstrategie) oder nicht-deutschen Einrichtungen wie der Europäischen Union.
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