Der Verbraucherpreisindex (VPI) wird in regelmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab dem Berichtsmonat Januar 2023 erfolgt die Umstellung von der bisherigen Basis 2015 auf das Basisjahr 2020. Dabei wurden die Ergebnisse ab Januar 2020 neu berechnet. Weiter zurückliegende Ergebnisse werden nicht neu berechnet, sondern nur formal auf das neue Basisjahr umgerechnet.
Ein wesentlicher Punkt jeder Indexrevision ist die Aktualisierung des Wägungsschemas für die Waren und Dienstleistungen. Dieses bildet die Ausgabenanteile für die einzelnen Güterarten an den gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland ab. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es im neuen Basisjahr 2020 jedoch temporär starke Veränderungen im Konsumverhalten, sodass bei der Neugewichtung der Güter und Geschäftstypen ausnahmsweise nicht nur auf die Daten des neuen Basisjahres (2020), sondern zum großen Teil auf den Durchschnitt von drei Jahren (2019 bis 2021) zurückgegriffen wurde, um die Besonderheiten des Jahres 2020 auszugleichen. Auch das Wägungsschema für die Geschäftstypen und das für die Ergebnisse für Deutschland insgesamt relevante Wägungsschema für die Bundesländer wurden im Rahmen der Revision neu berechnet.
Neben der Aktualisierung der Wägungsschemata erfolgte mit der Revision wegen der Ausgabenverschiebungen beziehungsweise als Folge des geänderten Verbrauchsverhaltens der privaten Haushalte auch eine Anpassung der Inhalte des Warenkorbs. Dies zeigt sich an dem leicht geänderten Veröffentlichungsprogramm. So sind mit dem Basiswechsel auf die Basis 2020 auch vegetarische und vegane Produkte, elektronische Zigaretten, Smartwatches, Fitness Tracker oder Ähnliches sowie für Geh- und Alltagshilfen im Warenkorb enthalten.
Die turnusmäßige Überarbeitung des Verbraucherpreisindex im Rahmen der Indexrevision wird auch genutzt, um methodische Verbesserungen zu implementieren. Mit dem Wechsel auf das Basisjahr 2020 wurde insbesondere die Datenbasis für Pauschalreisen durch die Nutzung von Online-Transaktionsdaten verbessert. Zudem werden im Bereich der Mieten die Ergebnisse mit gesondertem Ergebnisnachweis der Preisentwicklung für das selbstgenutzte Wohnen (Unterstellte Mieten) dargestellt. Darüber hinaus finden allgemeine Verbesserungen und Aktualisierungen der Stichprobe statt, unter anderem für Bankdienstleistungen sowie im Bereich Pflege und Gesundheit.
Ausführlichere Informationen, insbesondere auch zu methodischen Änderungen, finden sich im „ Hintergrundpapier zur Revision des Verbraucherpreisindex für Deutschland 2023Öffnet sich in einem neuen Fenster“ des Statistischen Bundesamts.