Weitere Informationen zum Gastgewerbe in Hessen

Zu den Statistiken im Gastgewerbe gehören einerseits die monatliche Erhebung zur Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Lage und andererseits die jährliche Strukturerhebung, die den Aufbau und die Zusammensetzung der Branche darstellt. Das Gastgewerbe teilt sich dabei in die beiden Bereiche Beherbergung – wie z. B. Hotels und Pensionen, Campingplätze und Ferienwohnungen – und Gastronomie auf. Zur Gastronomie gehören u. a. Restaurants und Imbissstuben, Cafés und Eissalons, Caterer und der Ausschank von Getränken.

Die Gastgewerbestatistik bildet die folgenden Wirtschaftszweige (WZ) nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige von 2008 ab: 

Wirtschaftszweige in der Gastgewerbestatistik 

Wirtschaftszweige in der Gastgewerbestatistik 
Wirtschaftszweig Beschreibung Beispiel
I55 Beherbergung  
I55.1 Hotels, Gasthöfe und Pensionen  
I55.2

Ferienunterkünfte und ähnliche

Beherbergungsstätten

z. B. Erholungs- und Ferienheime, Ferienhäuser

und Ferienwohnungen, Jugendherbergen

I55.3 Campingplätze  
I55.9 Sonstige Beherbergungsstätten

z. B. Gästezimmer, Auszubildendenwohnheime,

Wohnheime von Berufstätigen und Studenten

I56 Gastronomie  
I56.1

Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben,

Cafés, Eissalons u. ä.

 
I56.2

Caterer und Erbringung sonstiger

Verpflegungsdienstleistungen

z. B. Kantinen, Essen auf Rädern
I56.3 Ausschank von Getränken z. B. Diskotheken, Bars, Kneipen

In der monatlichen Gastgewerbestatistik wird die Entwicklung der Umsätze und die Zahl der tätigen Personen statistisch abgebildet. Dafür wird bei repräsentativ ausgewählten Unternehmen des Beherbergungsgewerbes und der Gastronomie eine Befragung über die Anzahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten und des Umsatzes durchgeführt. 

Nicht zu verwechseln ist die monatliche Gastgewerbestatistik mit der Monatserhebung im Tourismus, bei der nur Beherbergungsbetriebe einbezogen werden, die zehn oder mehr Schlafgelegenheiten anbieten. Diese wird beispielsweise von Tourismusverbänden genutzt, um zu analysieren, aus welchen Ländern Touristinnen und Touristen kommen. Sie eignet sich für Analysen des regionalen Tourismus.

Die monatliche Gastgewerbestatistik hingegen ist ein Indikator für den privaten Konsum. Da sie in das System der europäischen Konjunkturstatistiken eingebunden ist, dient sie auf europäischer und nationaler Ebene vor allem währungs- und wirtschaftspolitischen Zwecken. Wie jede Konjunkturstatistik stellt sie die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung dar und ist deswegen besonders als Basis für ökonomische Analysen z. B. für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Unternehmen oder die Finanzmärkte wichtig. Dabei können die Ergebnisse auch helfen, Entwicklungen über längere Zeiträume hinweg zu verfolgen. Für Verbände und Interessensvertretungen sind die Daten zur Entwicklung der Umsätze und Beschäftigungszahlen als Informationen über die aktuelle wirtschaftliche Situation der Unternehmen ebenso von Bedeutung. Ferner gehen die Ergebnisse in die Berechnungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ein und leisten so einen Beitrag für die Ermittlung des Wirtschaftswachstums. 

Während die Ergebnisse der monatlichen Erhebung ausschließlich in Form von Messzahlen und Veränderungsraten ausgewiesen werden, stehen die Ergebnisse der jährlichen Gastgewerbestatistik in absoluten Zahlen zur Verfügung. 

Die jährliche Stichprobenerhebung wird bei repräsentativ ausgewählten Unternehmen des Gastgewerbes durchgeführt. Erhoben werden dabei verschiedene betriebswirtschaftliche Daten, wie bspw. Investitionen, Subventionen, Umsätze oder Aufwendungen. 

Die Daten der jährlichen Erhebung im Gastgewerbe werden u. a. vom Gesetzgeber genutzt, um Folgen von Gesetzesänderungen, – etwa anlässlich der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns oder des Kurzarbeitergelds –, abzuschätzen. Die Ergebnisse der Strukturerhebung geben Aufschluss über den Aufbau und die Zusammensetzung des Gastgewerbes und ermöglichen Aussagen über strukturelle Veränderungen und mittelfristige Entwicklungen. Neben dem Gesetzgeber und anderen politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern werden die Daten deshalb auch von Verbänden und Interessensvertretungen zur Branchenanalyse verwendet.