Stromzähler

Energiebericht 2025 veröffentlicht: Hessischer Energiebedarf niedriger als vor der Pandemie

Ob zum Heizen, im Transportbereich oder in der Industrie: Energie wird in fast allen Lebensbereichen benötigt. Im Jahr 2023 hat der hessische Endenergieverbrauch, also die Gesamtmenge der in Hessen verwendeten Energie, insgesamt 725 Petajoule betragen. Im Vergleich zum Vorjahr (733 Petajoule) nahm er um 9 Petajoule bzw. 1 Prozent ab. Damit war der Energiebedarf erstmals seit zwei Jahren wieder rückläufig. Das geht aus dem gerade erschienenen Bericht „Daten zur Energiewirtschaft, Ausgabe 2025“ hervor, den das Hessische Statistische Landesamt gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum erstellt hat.

Energiebedarf in Hessen niedriger als vor der Pandemie

Im ersten Jahr der Pandemie (2020) war der hessische Energiebedarf stark zurückgegangen. In den beiden Folgejahren 2021 und 2022 hatte er dann wieder zugenommen. 2023 lag der Energiebedarf jedoch unter dem Niveau von 2019 (813 Petajoule), und zwar um 88 Petajoule bzw. 11 Prozent. Im langfristigen Rückblick zeigt sich, dass der hessische Endenergieverbrauch 2023 um 25 Petajoule bzw. 3,4 Prozent unter dem Verbrauch des Jahres 1990 (750 Petajoule) und um 140 Petajoule bzw. 16,2 Prozent unter dem bisher höchsten Niveau im Jahr 1996 (865 Petajoule) lag.

Energiebedarf des Verkehrssektors am höchsten

Den größten Anteil am Energiebedarf hatte 2023 der Verkehrssektor (350 Petajoule bzw. 48 Prozent). Dahinter folgten Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, die zusammengenommen auf 278 Petajoule bzw. 38 Prozent kamen. An dritter Stelle rangierte 2023 die Industrie (97 Petajoule bzw. 13 Prozent).

Mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs entfiel auf Mineralölprodukte

Bei den Energieträgern führten 2023 Mineralölprodukte mit 390 Petajoule. Das entsprach mit 54 Prozent mehr als der Hälfte des hessischen Endenergieverbrauchs. Dieser hohe Anteil lässt sich damit erklären, dass der Energiebedarf des Verkehrssektors zu 95 Prozent aus Mineralölprodukten gedeckt wurde und außerdem ein großer Teil der Gebäude in Hessen mit Heizöl beheizt wird. Es folgten Erdgas und sonstige Gase mit 133 Petajoule (18 Prozent), elektrischer Strom mit 122 Petajoule (17 Prozent), der unmittelbare Einsatz von erneuerbaren Energien mit 43 Petajoule (6 Prozent) und Fernwärme mit 31 Petajoule (4 Prozent). Die übrigen 6 Petajoule (1 Prozent) entfielen auf Kohle und sonstige Energieträger.

Hinweise:

Der Endenergieverbrauch ist die Summe aller Energieträger, mit denen unmittelbar Nutzenergie (z. B. Licht, Wärme oder Antriebsenergie) erzeugt wird. Deswegen umfasst die Darstellung nur diejenigen erneuerbaren Energieträger, die z. B. als Brennholz oder beigemischter Biokraftstoff unmittelbar genutzt wurden. Dagegen bleiben die für die Strom- und Fernwärmeerzeugung eingesetzten Energieträger – in erster Linie erneuerbare Energien und Erdgas – unberücksichtigt, um eine Doppelzählung zu vermeiden.

Joule ist in der amtlichen Statistik die Standardeinheit für den Energieverbrauch. 1 Petajoule entspricht 1 Billiarde (10¹⁵) Joule.

Mehr Zahlen erhalten Sie in unserem Bericht „Daten zur Energiewirtschaft, Ausgabe 2025“ zum Download. Er bietet einen fundierten Einblick in die hessische Energiestatistik. Da in die Berechnung dieser Zahlen verschiedene Quellen einfließen, ist der aktuelle Datenstand im Bericht das Jahr 2023.

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