Ein Tag im Zeichen der Deutsch-Französischen Freundschaft, der Beziehungspflege und des Austauschs zwischen den Nachbarländern: Seit 21 Jahren wird am 22. Januar der Deutsch-Französische Tag gefeiert. Welche Beziehungen zwischen Frankreich und Hessen bestehen, zeigen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts.
Frankreich einer der wichtigen hessischen Handelspartner
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Hessen haben im Laufe der Jahre kontinuierlich an Wert gewonnen, wie auch die Zahlen der Im- und Exporte verdeutlichen. Diese erreichten 2023 einen historischen Höchststand – noch nie zuvor war der Warenwert so hoch gewesen.
Im Jahr 2023 war Frankreich das drittwichtigste hessische Importland. Insgesamt wurden Waren im Wert von 10,10 Milliarden Euro von Frankreich nach Hessen eingeführt (plus 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Bei den Importen aus dem deutschen Nachbarland waren pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Wert von 1,89 Milliarden Euro führend. Es folgten Luftfahrzeuge im Wert von 1,03 Milliarden Euro sowie Personenkraftwagen und Wohnmobile mit einem Wert von 961 Millionen Euro.
Auch für den Export spielt Frankreich eine bedeutsame Rolle und war 2023 nach den USA der wichtigste hessische Handelspartner. Insgesamt wurden 2023 Waren im Wert von 6,40 Milliarden Euro von Hessen nach Frankreich ausgeführt (plus 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Den größten Anteil machten pharmazeutische Erzeugnisse im Wert von 554 Millionen Euro aus. Auf dem zweiten Rang lagen Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung mit einem Wert von knapp 412 Millionen Euro, gefolgt von Fahrgestellen, Karosserien, Motoren, Teilen und Zubehör mit einem Wert von 343 Millionen Euro.
Immer weniger Schülerinnen und Schüler lernen Französisch
Während sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hessen und Frankreich intensiviert haben, sank die Zahl der hessischen Schülerinnen und Schüler, die Französisch lernen, in den vergangenen 30 Jahren. Vor 30 Jahren (Schuljahr 1993/94) besuchten 125 000 Schülerinnen und Schüler an einer weiterführenden allgemeinbildenden Schule den Französischunterricht. Im Schuljahr 2023/24 belief sich ihre Zahl auf insgesamt 93 415. Somit wurden 23 Prozent aller hessischen Kinder und Jugendlichen an weiterführenden Schulen in der Fremdsprache „Französisch“ unterrichtet. Besonders hoch war ihr Anteil an Gymnasien (33 Prozent). An Realschulen (18 Prozent) und integrierten Gesamtschulen (13 Prozent) wählten hingegen weniger Schülerinnen und Schüler Französisch als Fremdsprache. Insgesamt war Französisch auch im Schuljahr 2023/24 nach Englisch die beliebteste Fremdsprache, gefolgt von Spanisch und Latein.
Frankfurt am Main beliebtester Wohnort französischer Staatsangehöriger
Im Jahr 2023 lebten insgesamt 1 335 380 Menschen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft in Hessen, darunter 13 265 Bürgerinnen und Bürger aus Frankreich. Dabei war das Geschlechterverhältnis nicht ausgeglichen: Während 7 115 Französinnen im Jahr 2023 in Hessen lebten, waren es nur 6 150 Franzosen. Rund ein Drittel von ihnen (36 Prozent bzw. 4 750 Personen) wohnte in Frankfurt am Main. Damit war die Mainmetropole mit Abstand der beliebteste Wohnort von Französinnen und Franzosen in Hessen, gefolgt vom Main-Taunus-Kreis mit 7 Prozent bzw. 990 Personen.
Hessen nicht unter den Top-Reisezielen für Gäste aus Frankreich
Französinnen und Franzosen scheinen vergleichsweise selten nach Hessen zu reisen. Im Jahr 2023 kamen insgesamt 141 900 Gäste aus Frankreich nach Hessen und blieben im Schnitt für 1,8 Tage. Damit belief sich ihr Anteil auf 4 Prozent aller ausländischen Besucherinnen und Besucher in Hessen. Die beliebteste hessische Destination unter französischen Touristinnen und Touristen war Frankfurt am Main. Fast zwei Drittel aller Gäste aus Frankreich (62 Prozent bzw. 88 340 Personen) besuchten die Mainmetropole.
Hinweise:
Am 22. Januar 1963 legten Konrad Adenauer und Charles de Gaulle mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags den Grundstein für die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. In Erinnerung an diesen Meilenstein riefen Gerhard Schröder und Jacques Chirac 40 Jahre später, am 22. Januar 2003, den ersten Deutsch-Französischen Tag aus, der bis heute jährlich mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen auch über den Tag hinaus gefeiert wird.
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