Zum Ende des ersten Corona-Jahres 2020 sind 455 400 Personen im hessischen Gesundheitswesen beschäftigt gewesen. Das waren 6 400 Personen bzw. 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwischen 2010 und 2020 stieg die Beschäftigtenzahl um 83 200 Personen oder 22,4 Prozent. Dieser Zuwachs lag über dem Bundesdurchschnitt von 19,4 Prozent.
Aufteilung nach Einrichtungen und Geschlecht
Die größten absoluten Zuwächse verzeichneten im Jahr 2020 der Pflegebereich sowie die Krankenhäuser. In der stationären und teilstationären Pflege gab es im Vergleich zum Vorjahr 3,1 Prozent mehr Beschäftigte, in der ambulanten Pflege waren es 3,7 Prozent mehr. Insgesamt nahm die Zahl der Beschäftigten in hessischen Pflegeeinrichtungen um 2 700 Personen zu. In den hessischen Krankenhäusern waren 2 600 Personen (plus 3,3 Prozent) mehr beschäftigt als im Vorjahr.
Im hessischen Gesundheitsschutz arbeiteten zum Jahresende 2020 insgesamt 3 900 Beschäftigte. Diese verteilten sich beispielsweise auf den Öffentlichen Gesundheitsdienst einschließlich der örtlichen Gesundheitsämter, die im Jahr 2020 und darüber hinaus eine wichtige Rolle in der Bekämpfung der Corona-Pandemie einnahmen.
71,8 Prozent der Beschäftigten im hessischen Gesundheitswesen im Jahr 2020 waren Frauen. Der Frauenanteil in Hessen lag damit unter dem Bundesdurchschnitt von 75,3 Prozent. Am höchsten war der Frauenanteil in Hessen in den Pflegeeinrichtungen: In der ambulanten Pflege waren 85,0 Prozent der Beschäftigten weiblich, in der stationären und teilstationären Pflege 83,2 Prozent. Im Bereich der Rettungsdienste hingegen besetzten Frauen nur knapp ein Drittel (31,8 Prozent) der Stellen.
Beschäftigungsumfang
Das in Vollzeitstellen umgerechnete Gesundheitspersonal aller Einrichtungen lag 2020 bei 332 300 sogenannten Vollzeitäquivalenten. Das entspricht einem Anteil von 73,0 Prozent an den Beschäftigten. Mit 60,0 Prozent war der Anteil der Vollzeitäquivalente an der Beschäftigtenzahl in Apotheken am niedrigsten. In den hessischen Vorleistungseinrichtungen des Gesundheitswesens, darunter beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie, spielte die Teilzeitbeschäftigung eine geringere Rolle. Hier kamen auf 100 Beschäftigte rechnerisch 86,8 Vollzeitäquivalente.
Hinweise
Dargestellt wird die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse. Personen mit mehreren Arbeitsverhältnissen in verschiedenen Einrichtungen werden mehrfach gezählt. Die hier verwendete Definition des Gesundheitswesens entspricht dem einheitlichen europäischen System of Health Accounts und unterscheidet sich vom Wirtschaftsbereich „Gesundheitswesen“ gemäß der Klassifikation der Wirtschaftszweige.
Für die Ergebniserstellung der Gesundheitspersonalrechnung wird eine Vielzahl von Datenquellen mit unterschiedlichen Bereitstellungszeiträumen ausgewertet. Die Ergebnisse können daher erst nach einer entsprechenden Zeitspanne veröffentlicht werden.
Die veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (GGRdL).Öffnet sich in einem neuen Fenster
Aktuelle Grafiken und Tabellen zur hessischen Entwicklung des Gesundheitspersonals nach Einrichtungsarten finden Sie auf unserer Fachseite.