Im Jahr 2023 hat das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die Summe aller in der Region produzierten Waren und Dienstleistungen, in Hessen 354,5 Milliarden Euro erreicht. Damit wuchs die Wirtschaftsleistung landesweit nominal um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Innerhalb Hessens erzielten fast alle Regionen ein Wachstum des BIP. Wie das Hessische Statistische Landesamt weiter mitteilt, war der Anstieg im Werra-Meißner-Kreis mit 21,6 Prozent am stärksten. Maßgebliche Wachstumsimpulse kamen hier vor allem aus dem Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit“. Auch der Landkreis Kassel (plus 11,9 Prozent) und der Landkreis Marburg-Biedenkopf (plus 11,7 Prozent) verzeichneten deutliche Zuwächse. Lediglich für den Main-Kinzig-Kreis wurde ein Rückgang von 1,2 Prozent ermittelt. Hier trugen die Chemieindustrie und der Großhandel zum negativen Ergebnis bei.
59,1 Prozent (209,5 Milliarden Euro) des hessischen BIP erwirtschafteten die Landkreise, 40,9 Prozent (145,0 Milliarden Euro) die kreisfreien Städte. Frankfurt am Main erzielte ein Viertel (25,2 Prozent) des hessischen BIP. An zweiter Stelle und mit großem Abstand folgte die Landeshauptstadt Wiesbaden mit einem Anteil am Landesergebnis von 5,8 Prozent.
Kreisfreie Städte profitierten von Einpendelnden
Die Wirtschaftskraft, also das BIP je Einwohnerin und Einwohner, unterschied sich deutlich zwischen den Regionen: So lag 2023 Frankfurt am Main mit 115 360 Euro an der Spitze, das war mehr als doppelt so viel wie der Landeswert (55 340 Euro). Zwischen den kreisfreien Städten und den Landkreisen zeigte sich ein klares Gefälle: Die kreisfreien Städte übertrafen im Durchschnitt mit einem BIP je Einwohnerin und Einwohner von 92 880 Euro den Landesdurchschnitt um 67,8 Prozent. Die Landkreise hingegen lagen mit durchschnittlich 43 240 Euro 21,9 Prozent unter dieser Vergleichsmarke. Die kreisfreien Städte profitierten von einem Überschuss an Einpendelnden, also von Personen, die ihren Arbeitsplatz in einer hessischen kreisfreien Stadt hatten, aber nicht dort wohnten. Sie trugen maßgeblich zur Wertschöpfung an ihrem Arbeitsort bei.
Je erwerbstätige Person erreichte Hessen 2023 ein BIP von 98 280 Euro. Das waren 5,6 Prozent mehr als 2022. Führend war der Hochtaunuskreis: Jede erwerbstätige Person erwirtschaftete dort statistisch einen Beitrag zum hessischen BIP in Höhe von 131 280 Euro. Das waren 72,6 Prozent mehr als im Odenwaldkreis, wo das BIP je erwerbstätiger Person mit 76 070 Euro am geringsten ausfiel.
Hinweise:
Die Größen der regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) werden ausgehend von den Ergebnissen der nationalen VGR berechnet. Das bedeutet, dass zuerst nationale, vom Statistischen Bundesamt ermittelte Ergebnisse für Deutschland vorliegen, auf deren Basis die Ergebnisse der Bundesländer berechnet werden. Die Länderergebnisse bilden wiederum die Ausgangswerte für die weitere regionale Verteilung auf die Kreise. Kreisergebnisse zu einem Berichtsjahr werden somit erstmalig nach 18 Monaten veröffentlicht.
Auf Kreisebene ist keine Preisbereinigung möglich. Als Anhaltspunkt kann Hessen insgesamt dienen, das 2023 einen preisbereinigten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent (nominal plus 6,7 Prozent) aufwies.
Mehr Zahlen erhalten Sie in unserem Statistischen Bericht „Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in Hessen 2017 bis 2023 nach kreisfreien Städten und Landkreisen“Öffnet sich in einem neuen Fenster und unserer Tabelle „Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen in Hessen 2022 und 2023 nach Verwaltungsbezirken“ zum Download.