Krankenhauspersonal auf dem Krankenhausflur

Hessisches Statistisches Landesamt

Vollstationäre Versorgung 2021: Fast doppelt so viele hessische Corona-Fälle wie im Vorjahr

Aktuellen Ergebnissen der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) zufolge sind 2021 insgesamt 27 900 hessische Patientinnen und Patienten mit einer nachgewiesenen COVID-19-Infektion vollstationär in allgemeinen Krankenhäusern behandelt worden. Das waren fast doppelt so viele wie 2020 mit 14 200 Fällen. Wie im Vorjahr waren rund zwei Drittel der Behandelten 60 Jahre oder älter.

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Im zweiten Pandemiejahr 2021 ist die Zahl der hessischen Corona-Fälle in vollstationärer Versorgung gegenüber dem Vorjahr um fast das Doppelte angestiegen: Wurden 2020 noch 14 200 hessische Bürgerinnen und Bürger mit der Diagnose einer gesicherten COVID-19-Infektion vollstationär in allgemeinen Krankenhäusern in Deutschland behandelt, waren es 2021 rund 27 900. Dies entspricht einem Anteil von 0,4 Prozent an der hessischen Gesamtbevölkerung (plus 0,2 Prozent gegenüber 2020). 14 800 der hessischen COVID-19-Patientinnen und -Patienten im Jahr 2021 waren Männer, 13 100 waren Frauen.

Covid-19-Fälle nach Altersgruppen

In der Altersgruppe der Kinder bis einschließlich 14 Jahre gab es mit einem Anteil von 2,2 Prozent (609 Fälle) vergleichsweise wenige stationäre Behandlungen. Insgesamt waren 2 121 oder 7,6 Prozent der hessischen COVID-19-Patientinnen oder -Patienten jünger als 30 Jahre.

Dagegen waren fast zwei Drittel 60 Jahre oder älter: In der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen gab es – wie auch 2020 – mit einer Gesamtzahl von 9 844 die meisten Fälle. Sie machten 35,3 Prozent aller hessischen Patientinnen und Patienten aus, die mit oder wegen einer COVID-19-Infektion im Jahr 2021 vollstationär in den allgemeinen Krankenhäusern in Deutschland behandelt wurden. 7 333 Menschen (26,3 Prozent) waren 80 Jahre oder älter. Die übrigen 8 630 Patientinnen und Patienten (30,9 Prozent) mit einer COVID-19-Diagnose waren zwischen 30 und 59 Jahre alt. Insgesamt entsprechen die Zahlen dem Verhältnis im Vorjahr.

Dauer des Krankenhausaufenthalts

Die durchschnittliche Dauer der stationären Behandlung von hessischen Covid-19-Patientinnen und -Patienten im Jahr 2021 betrug 13,3 Tage. Gegenüber dem Vorjahr stieg die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um mehr als 2 Tage an (2020: 10,8 Tage).

Weibliche COVID-19-Patientinnen blieben 2021 durchschnittlich 12,8 Tage, männliche 13,7 Tage in stationärer Behandlung. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nahm mit steigendem Alter zu: Die höchste durchschnittliche Verweildauer hatten männliche Patienten im Alter von 60 bis 79 Jahren mit 16,7 Tagen und weibliche Patientinnen, die 80 Jahre und älter waren, mit 16,8 Tagen.

Kinder bis einschließlich 14 Jahre wurden im Durchschnitt 4,8 Tage stationär wegen COVID-19 behandelt, die Gruppe der unter 30-Jährigen insgesamt 5,1 Tage.

Fallzahlen-Höchststand zu Anfang und Ende des Jahres

Während die Fallzahlen im ersten Pandemiejahr 2020 zum Jahresende ihren Höhepunkt erreichten, gab es 2021 sowohl zum Jahresbeginn als auch zum Jahresende die meisten vollstationären Behandlungen hessischer Patientinnen und Patienten mit oder wegen einer COVID-19-Infektion. Dabei verzeichneten die Monate Januar mit 4 527 und Dezember mit 4 321 die höchsten Fallzahlen. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Zahlen in den Herbstmonaten 2021 weniger schnell an. In den Sommermonaten Juni (392 Fälle) und Juli (304 Fälle) gab es die geringsten Fallzahlen.

Hinsichtlich der monatlichen Fallzahlen ist zu beachten, dass die Zahl der in den späten Jahresmonaten wegen COVID-19 vollstationär aufgenommen Patientinnen und Patienten tatsächlich höher ist, da sich Behandlungszeiten naturgemäß auch über den Jahreswechsel erstrecken (sogenannte Überlieger). Da die Datengrundlage nur Entlassungen im Berichtsjahr umfasst, fließen diese Fälle erst im Folgejahr in die Statistik ein.

Offenbach erneut Spitzenreiter im Fallzahlen-Index

Gemessen an der jeweiligen jahresdurchschnittlichen Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner hatte die Stadt Offenbach wie schon 2020 auch im Jahr 2021 hessenweit den höchsten Anteil vollstationärer Behandlungsfälle mit COVID-19 aufzuweisen. Er betrug 699 Fälle je 100 000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner. Den zweithöchsten Fallzahlen-Index verzeichnete 2021 der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit 592, gefolgt vom Landkreis Fulda mit 587 Fällen je 100 000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner. Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde mit 270 der niedrigste Index erfasst.

Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden 444 von 100 000 hessischen Einwohnerinnen bzw. Einwohnern im Jahr 2021 mit gesicherter COVID-19-Diagnose vollstationär in allgemeinen Krankenhäusern in Deutschland behandelt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um fast das Doppelte: 2020 waren es rechnerisch 226 von 100 000 hessischen Einwohnerinnen und Einwohnern.

Hinweise:

Die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik = Diagnosis Related Groups) weist neben soziodemografischen Merkmalen der Patientinnen und Patienten insbesondere die Erkrankungsart, Operationen und Prozeduren, Verweildauer, Fachabteilung sowie Art und Umfang der abgerechneten Fallpauschalen nach. Die Statistik umfasst alle Krankenhäuser, die ihre Leistungen nach dem DRG-Vergütungssystem abrechnen und dem Anwendungsbereich des § 1 KHEntgG unterliegen. 

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer FachseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster sowie in unserer Tabelle „Vollstationäre Patientinnen und Patienten aus Hessen in allgemeinen Krankenhäusern mit der Diagnose ‚U07.1 G COVID-19, Virus nachgewiesen‘ 2020 und 2021 nach Wohnort“ zum Download.

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