eine Hand greift nach einem Buch aus einem Bücherregal

Hessisches Statistisches Landesamt

Mehrheit der Jugendlichen strebte nach der Sekundarstufe I das Abitur an

Die integrierte Ausbildungsberichtserstattung zeigt, wie es für 55 120 Schülerinnen und Schüler in Hessen nach der Sekundarstufe I im Sommer 2023 weiterging. Mehr als die Hälfte strebte die Hochschulreife an, während 16,3 Prozent eine Ausbildung begannen und 12,8 Prozent im Übergangsbereich zur Ausbildungs- und Berufsvorbereitung waren.

Rund 55 120 Schülerinnen und Schüler haben im Sommer 2023 in Hessen die Sekundarstufe I nach der 9. bzw. 10. Klasse beendet. Das waren 1,0 Prozent mehr als im Sommer 2022, aber 3,2 Prozent weniger als noch 2014. Der Ergebnisbericht zur integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) des Hessischen Statistischen Landesamts, der im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum jährlich erstellt wird, zeigt auf, welche Bildungswege junge Menschen in die Berufswelt nehmen.

Der Kernbereich der integrierten Ausbildungsberichtserstattung befasst sich vor allem damit, wie viele junge Menschen nach der Sekundarstufe I das Bildungsziel Berufsabschluss oder Hochschulreife anstreben oder sich zunächst über eine Qualifizierungsmaßnahme auf einen Beruf vorbereiten bzw. einen Schulabschluss nachholen.

Gut jeder sechste Jugendliche startete direkt nach der Sekundarstufe I mit einer Ausbildung

Von den Personen, die nach dem Verlassen der Sekundarstufe I im Sommer 2023 nahtlos im hessischen Bildungssystem weitermachten, strebte mehr als die Hälfte (58,7 Prozent) den Erwerb der Hochschulreife an. 16,3 Prozent begannen eine duale Ausbildung im Betrieb oder eine schulische Ausbildung, beispielsweise an einer Zweijährigen Höheren Berufsfachschule für Sozialassistenz oder an einer Schule des Gesundheitswesens, an der nichtakademische Gesundheitsdienstberufe beispielsweise Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten ausgebildet werden.

12,8 Prozent waren im Übergangsbereich zur Ausbildungs- und Berufsvorbereitung. Hierzu zählen beispielsweise berufsvorbereitende Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit, aber auch schulische Maßnahmen zum Nachholen eines allgemeinbildenden Schulabschlusses. Knapp zwei Drittel (64,3 Prozent) der Schulentlassenen, die nach dem Sommer 2023 in den Übergangsbereich wechselten, hatten einen Hauptschulabschluss und 30,4 Prozent hatten entweder einen Förderschulabschluss oder keinen Hauptschulabschluss, 5,3 Prozent entfielen auf Schulentlassene mit Realschulabschluss.

Bei den restlichen 12,2 Prozent der Schulentlassenen aus dem Sommer 2023 war der Verbleib nach der Sekundarstufe I nicht nachvollziehbar, da diese Personen sich außerhalb des hessischen Bildungsgeschehen bewegten, beispielsweise aufgrund einer Erwerbstätigkeit, eines Auslandsaufenthalts oder in einer Schule außerhalb Hessens.

Im Sommer 2014 hatte der Anteil der Personen, die damals die Sekundarstufe I beendet und direkt im Anschluss die Hochschulreife angestrebt hatten, bei 58,3 Prozent gelegen. 15,7 Prozent hatten 2014 eine Ausbildung begonnen und 13,6 Prozent waren dem Übergangsbereich zugerechnet worden.

Zahl der Anfängerinnen und Anfänger einer dualen oder schulischen Ausbildung gegenüber Vorjahr gestiegen

Die integrierte Ausbildungsberichtserstattung stellt auch Ergebnisse zu den Anfängerinnen und Anfängern im hessischen Ausbildungsgeschehen dar. Neben den Schulentlassenen aus Hessen, die direkt im Anschluss an die Sekundarstufe I eine Ausbildung, das Abitur oder eine Übergangsmaßnahme begannen, sind hierin auch Personen enthalten, die nicht unmittelbar nach Verlassen einer hessischen Schule einen Bildungsgang in einem der drei Zielbereiche der iABE besuchten. Darunter fallen auch diejenigen, die zuvor einen Schulabschluss in einem anderen Bundesland oder dem Ausland erworben hatten.

Insgesamt fingen im Schuljahr 2023/24 gut 100 470 Personen mit einer beruflichen Ausbildung, in der Sekundarstufe II mit dem Erwerb der Hochschulreife oder mit einer Maßnahme im Übergangsbereich an, diese drei Bereiche bilden den sogenannten Kernbereich der integrierten Ausbildungsberichterstattung. Dies entspricht einem Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Schuljahr 2022/23. Von diesen Anfängerinnen und Anfängern starteten rund 48 260 Personen eine betriebliche oder schulische Ausbildung. Dies entspricht einer Zunahme um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darunter konnte insbesondere das duale System mit einer betrieblichen Ausbildung eine Zunahme an Auszubildenden um 2,5 Prozent auf 34 100 verzeichnen.

Anfängerzahlen für Abitur und Erststudium im Langzeitvergleich stärker rückläufig als für Ausbildung

Im Langzeitvergleich mit dem Schuljahr 2014/15, als rund 108 280 Anfängerinnen und Anfänger im Kernbereich der iABE gezählt worden waren, ging die Anfängerzahl um 7,2 Prozent zurück. Beim Bildungsziel Berufsabschluss fiel der Rückgang mit einem Minus von 2,2 Prozent geringer aus. In der betrieblichen Ausbildung lag er bei 1,7 Prozent. Hierunter nahmen die Zahlen im dualen System in diesen zehn Jahren um 3,6 Prozent ab. Ein ähnlicher Rückgang um 3,3 Prozent lässt sich für die schulische Ausbildung beobachten. Deutlich rückläufiger entwickelten sich die Anfängerzahlen derjenigen, die die Hochschulreife anstreben. Diese Zahl nahm um 9,9 Prozent auf rund 37 640 Personen ab. Im Übergangsbereich sank sie seit 2014 um 15,1 Prozent.

Darüber hinaus liefert die iABE auch Informationen zu den Anfängerinnen und Anfängern eines Erststudiums zur Erreichung eines Hochschulabschlusses. Hierzu zählen sowohl Studiengänge an Hochschulen inklusive Musikakademien, ein duales Studium inklusive Berufsakademien als auch Verwaltungsfachhochschulen. Im Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/2024 nahmen rund 36 840 Studierende ein Erststudium auf. Dies waren 6,6 Prozent mehr als im Vorjahr und 8,1 Prozent weniger als im Sommersemester 2014 und Wintersemester 2014/2015.

Hinweise:

Innerhalb der schulischen Ausbildung kann seit dem Schuljahr 2020/21 auch die Anfängerzahl der zum 1. Januar 2020 eingeführten generalistischen Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau ausgewiesen werden. Hierunter fallen die Ausbildungen „Altenpflegerin“ bzw. „Altenpfleger“, „Gesundheits- und Krankenpflegerin“ bzw. „Gesundheits- und Krankenpfleger“ sowie „Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin“ bzw. „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger“, die zuvor auf freiwilliger Basis von den Schulen des Gesundheitswesens gemeldet wurden.

Der „Ergebnisbericht der iABE für Hessen – Ausgabe 2024“Öffnet sich in einem neuen Fenster beinhaltet sowohl Zahlen zu den Beständen, den Absolventinnen und Absolventen, detaillierte Informationen zur diesjährigen Schwerpunktregion, dem Landkreis Offenbach, als auch Auswertungen zum Pendlerverhalten der Schülerinnen und Schüler. Weitere Informationen zur iABE können Sie in unserem methodischen LeitfadenÖffnet sich in einem neuen Fenster finden. In unserem FlyerÖffnet sich in einem neuen Fenster ist zudem das Wichtigste zur iABE im Überblick aufgeführt.