Eine Frau schiebt einen gut gefüllten Einkaufswagen durch einen Supermarkt

Hessisches Statistisches Landesamt

Inflationsrate in Hessen im Oktober 2024 bei 1,8 Prozent

Die Verbraucherpreise in Hessen sind im Oktober 2024 um 1,8 Prozent gegenüber Oktober 2023 gestiegen. Trotz höherer Kraftstoffpreise im Vergleich zum September 2024 waren die Preise für Energie insgesamt im Oktober 2024 geringer als im Vorjahresmonat. Verschiedene Dienstleistungen waren dagegen deutlich teurer als im Oktober 2023 und trugen zur hohen Kerninflationsrate von 2,8 Prozent bei.

Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hat die Inflationsrate im Oktober 2024 – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 1,8 Prozent gelegen. Sie stieg damit zum ersten Mal seit April 2024 wieder. Im September 2024 hatte die Inflationsrate mit 1,2 Prozent den niedrigsten Wert seit mehr als drei Jahren erreicht (Februar 2021: plus 1,0 Prozent).

Die Verbraucherpreise insgesamt lagen im Oktober 2024 um 0,5 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Während Pauschalreisen (minus 1,9 Prozent), Übernachtungen (minus 0,3 Prozent) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (minus 0,2 Prozent) im Oktober 2024 günstiger waren, kosteten Gemüse (plus 1,8 Prozent), Obst und Bekleidungsartikel (jeweils plus 1,2 Prozent) mehr als im September 2024.

Preise für Energie

Energie war im Oktober 2024 durchschnittlich um 0,7 Prozent teurer als im September 2024. Die Preise für Heizöl stiegen um 5,9 Prozent. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 2,4 Prozent mehr. Dabei waren Diesel (plus 3,8 Prozent) und Superbenzin (plus 2,0 Prozent) teurer als im September 2024. Autogas kostete hingegen 0,2 Prozent weniger. Für Fernwärme (minus 3,6 Prozent), Brennholz und Holzpellets (minus 2,3 Prozent) sowie Erdgas (minus 0,9 Prozent) mussten im Vergleich zum Vormonat geringere Preise gezahlt werden. Die Preise für Strom blieben unverändert.

Im Vorjahresvergleich sanken die Preise für Energie im Oktober 2024 um 8,1 Prozent. Brennholz und Holzpellets kosteten 17,0 Prozent weniger als im Oktober 2023. Auch Heizöl (minus 14,7 Prozent), Erdgas (minus 11,5 Prozent) und Strom (minus 10,6 Prozent) waren deutlich günstiger als im Vorjahresmonat. Die Preise für Kraftstoffe lagen durchschnittlich 8,9 Prozent unter dem Niveau vom Oktober 2023: Diesel kostete 13,3 Prozent, Superbenzin 7,6 Prozent und Autogas 0,1 Prozent weniger. Die Preise für Fernwärme stiegen im Oktober 2024 hingegen um 38,2 Prozent im Vergleich zu den Preisen des Vorjahresmonats.

Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie erhöhten sich die Verbraucherpreise im Oktober 2024 in Hessen um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und somit stärker als die Verbraucherpreise insgesamt.

Preise für Nahrungsmittel

Die Nahrungsmittelpreise stiegen im Oktober 2024 gegenüber September 2024 im Durchschnitt um 0,6 Prozent. Molkereiprodukte (plus 2,0 Prozent), Gemüse (plus 1,8 Prozent) und Obst (plus 1,2 Prozent) verteuerten sich gegenüber dem Vormonat. Die Preise für Speisefette und -öle (plus 6,2 Prozent), darunter Butter (plus 11,0 Prozent), erhöhten sich ebenfalls deutlich, während die Preise für Fleisch und Fleischwaren unverändert blieben. Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,2 Prozent) kosteten geringfügig weniger als im Vormonat.

Gegenüber Oktober 2023 stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Oktober 2024 um 2,3 Prozent und damit etwas stärker als die Verbraucherpreise insgesamt. Die Preise für Speisefette und -öle erhöhten sich merklich um 20,6 Prozent gegenüber Oktober 2023, darunter die Preise für Butter um 38,3 Prozent. Auch Mineralwasser, Limonaden und Säfte (plus 8,1 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 2,3 Prozent) waren teurer als im Vorjahresmonat. Obst (plus 4,9 Prozent), Gemüse (plus 2,4 Prozent) Fleisch und Fleischwaren (plus 1,3 Prozent), Molkereiprodukte (plus 1,0 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,3 Prozent) kosteten ebenfalls mehr.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Oktober 2024 bei 2,8 Prozent. Dieser hohe Wert zeigt, dass in anderen Bereichen, insbesondere bei den Dienstleistungen, überdurchschnittliche Preissteigerungen verzeichnet wurden.

Preise für Waren

Die Preise für Waren insgesamt stiegen im Oktober 2024 gegenüber September 2024 um 0,6 Prozent, gegenüber Oktober 2023 sanken sie um 0,3 Prozent. Verbrauchsgüter kosteten im Vergleich zum Vorjahresmonat 0,5 Prozent weniger. Zu diesen zählen neben Energieprodukten und Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren (plus 6,6 Prozent), die teurer waren als im Oktober 2023.

Die Preise für Gebrauchsgüter lagen im Oktober 2024 um 0,1 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Teurer als im Oktober 2023 waren beispielsweise Bekleidungsartikel (plus 1,1 Prozent) und Personenkraftwagen (plus 1,0 Prozent). Günstiger waren unter anderem Mobiltelefone (minus 9,3 Prozent), Computer (minus 9,2 Prozent), Fernsehgeräte (minus 7,8 Prozent) sowie Möbel und Leuchten (minus 1,5 Prozent).

Preise für Dienstleistungen

Die Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Preise für Dienstleistungen überdurchschnittlich um 5,0 Prozent höher und wirkten somit inflationstreibend.

Die Preise für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr stiegen um 31,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Pauschalreisen (plus 5,8 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 4,0 Prozent), Verbundfahrkarten (plus 3,8 Prozent) sowie Flugtickets (plus 3,6 Prozent) kosteten ebenfalls mehr als im Vorjahresmonat.

Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 9,9 Prozent mehr als im Oktober 2023. Für Gaststättendienstleistungen zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im Oktober 2024 um 6,7 Prozent höhere Preise als im Vorjahresmonat. Übernachtungen waren um 2,7 Prozent teurer. Die Preise für Brief- und Paketdienstleistungen stiegen um 1,3 Prozent. Telekommunikationsdienstleistungen waren hingegen um 0,8 Prozent günstiger als im Oktober 2023.

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im Oktober 2024 auf demselben Niveau wie im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober 2023 stiegen sie um 1,9 Prozent.

Hinweise:

Die Ergebnisse für Oktober 2024 gelten zunächst als vorläufig. Ab dem 5. November 2024 (endgültige Landesergebnisse) finden Sie auf unserer Fachseite ein umfangreiches und detailliertes Datenangebot zu den Verbraucherpreisen im Oktober 2024.

Mehr Zahlen erhalten Sie in der Tabelle im Downloadbereich.

Die wichtigsten Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren für Hessen finden Sie kompakt zusammengefasst auf unserer Übersichtsseite.

Schlagworte zum Thema