Eine Frau schiebt einen gut gefüllten Einkaufswagen durch einen Supermarkt

Hessisches Statistisches Landesamt

Inflationsrate in Hessen im Mai 2024 bei 1,9 Prozent

Die Verbraucherpreise in Hessen sind im Mai 2024 um 1,9 Prozent gegenüber Mai 2023 gestiegen. Die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln und Energieprodukten dämpfte den Anstieg der Verbraucherpreise insgesamt. Verschiedene Dienstleistungen wirkten dagegen inflationstreibend. Die sogenannte Kerninflationsrate lag im Mai 2024 bei 2,8 Prozent.

Im Mai 2024 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 1,9 Prozent. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im April 2024 ebenso bei 1,9 Prozent und im März 2024 bei 1,6 Prozent gelegen.

Die Verbraucherpreise lagen im Mai 2024 auf demselben Niveau wie im Vormonat. Während Kraftstoffe (minus 2,4 Prozent) und Bekleidungsartikel (minus 0,5 Prozent) im Mai 2024 günstiger waren als im Vormonat, kosteten Flugtickets (plus 7,7 Prozent) und Pauschalreisen (plus 5,7 Prozent) mehr als im April 2024.

Preise für Energie

Energie war im Mai 2024 durchschnittlich um 1,1 Prozent günstiger als im April 2024. Sowohl für Erdgas (0,0 Prozent) als auch für Fernwärme (minus 0,1 Prozent) zahlten Endverbraucherinnen und Endverbraucher im Mai 2024 nahezu denselben Preis wie im April 2024. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 2,4 Prozent weniger. Dabei war Diesel um 4,3 Prozent und Superbenzin um 1,9 Prozent günstiger als im April 2024. Die Preise für Heizöl (minus 5,6 Prozent) sowie für Brennholz und Holzpellets (minus 0,6 Prozent) sanken ebenfalls. Die Preise für Strom stiegen hingegen um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Im Vorjahresvergleich sanken die Preise für Energie im Mai 2024 um 3,0 Prozent. Erdgas war um 14,8 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Für Fernwärme stiegen die Preise im Mai 2024 um 50,0 Prozent gegenüber Mai 2023. Heizöl war im Mai 2024 um 10,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Kraftstoffe lagen durchschnittlich 2,8 Prozent höher als im Mai 2023: Diesel kostete 5,3 Prozent und Superbenzin 2,2 Prozent mehr. Brennholz und Holzpellets (minus 14,8 Prozent) sowie Strom (minus 12,9 Prozent) waren im Mai 2024 hingegen deutlich günstiger als im Vorjahresmonat.

Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie stiegen die Verbraucherpreise im Mai 2024 in Hessen um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Preise für Nahrungsmittel

Die Nahrungsmittelpreise waren im Mai 2024 gegenüber April 2024 im Durchschnitt um 0,2 Prozent niedriger. Gemüse kostete 0,9 Prozent weniger als im Vormonat. Auch die Preise für Obst (minus 0,6 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,7 Prozent) gingen zurück. Fleisch und Fleischwaren waren um 0,2 Prozent günstiger. Sowohl Speisefette und -öle (plus 2,8 Prozent), darunter Butter (plus 6,0 Prozent) als auch Molkereiprodukte (plus 0,1 Prozent), darunter Milch (plus 1,6 Prozent), kosteten hingegen mehr als im April 2024.

Gegenüber Mai 2023 gingen die Preise für Nahrungsmittel im Mai 2024 um 0,3 Prozent zurück. Gemüse war im Durchschnitt um 3,9 Prozent, Obst um 0,2 Prozent günstiger als im Mai 2023. Die Preise für Molkereiprodukte sanken um 4,5 Prozent, darunter die Preise für Milch um 8,9 Prozent. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 5,2 Prozent) sowie Mineralwasser, Limonaden und Säfte (plus 7,7 Prozent) waren allerdings erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Speisefette und -öle stiegen um 6,5 Prozent gegenüber Mai 2023, darunter die Preise für Butter um 8,7 Prozent. Auch Fleisch und Fleischwaren (plus 1,4 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,5 Prozent) kosteten mehr als im Vorjahresmonat.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Mai 2024 bei 2,8 Prozent. Im April 2024 hatte dieser Wert ebenso bei 2,8 Prozent gelegen.

Preise für Waren

Die Preise für Waren insgesamt sanken im Mai 2024 gegenüber April 2024 um 0,3 Prozent und stiegen gegenüber Mai 2023 um 0,2 Prozent. Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent günstiger. Zu diesen zählen neben den Energieprodukten und den Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren (plus 6,0 Prozent), die deutlich teurer waren als im Vorjahresmonat.

Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im Mai 2024 um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Teurer als im Mai 2023 waren beispielsweise Personenkraftwagen (plus 2,1 Prozent) und Bekleidungsartikel (plus 1,9 Prozent). Die Preise für Möbel und Leuchten (plus 0,3 Prozent) stiegen ebenfalls gegenüber dem Vorjahresmonat. Günstiger als im Mai 2023 waren zum Beispiel Fernsehgeräte (minus 10,8 Prozent), Computer (minus 10,5 Prozent), und Mobiltelefone (minus 7,4 Prozent).

Preise für Dienstleistungen

Das Niveau der Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) lag im Mai 2024 um 0,6 Prozent über dem Niveau des Vormonats und um 4,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Preise für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr (plus 27,8 Prozent), für Pauschalreisen (plus 5,6 Prozent) sowie für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 4,1 Prozent) stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat. Verbundfahrkarten waren im Mai 2024 durchschnittlich 3,5 Prozent teurer. Dagegen waren Flugtickets um 3,0 Prozent günstiger gegenüber Mai 2023.

Für Gaststättendienstleistungen zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im Mai 2024 um 7,5 Prozent höhere Preise als im Vorjahresmonat. Übernachtungen waren um 3,6 Prozent teurer. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 10,0 Prozent mehr als im Mai 2023. Die Preise für Brief- und Paketdienstleistungen stiegen um 2,3 Prozent. Die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen sanken hingegen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im Mai 2024 auf demselben Niveau wie im Vormonat. Im Vergleich zum Mai 2023 stiegen die Nettokaltmieten um 1,7 Prozent.

Hinweise:

Die im Verbraucherpreisindex berücksichtigten Preise für fossile Brennstoffe (Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas) umfassen auch die CO2-Abgabe. Diese stieg zum 1. Januar 2024 von 30 auf 45 Euro pro Tonne. Die exakte Auswirkung bestimmter Einflussfaktoren (z. B. der CO2-Abgabe, Mehrwertsteuersätze) auf die Inflationsrate ist nicht separat quantifizierbar.

Die Ergebnisse für Mai 2024 gelten zunächst als vorläufig. Ab dem 6. Juni 2024 (endgültige Landesergebnisse) finden Sie auf unserer Fachseite ein umfangreiches und detailliertes Datenangebot zu den Verbraucherpreisen im Mai 2024.

Mehr Zahlen erhalten Sie in der Tabelle im Anhang.

Die wichtigsten Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren für Hessen finden Sie kompakt zusammengefasst auf unserer Übersichtsseite.

Schlagworte zum Thema