Eine Frau schiebt einen gut gefüllten Einkaufswagen durch einen Supermarkt

Hessisches Statistisches Landesamt

Inflationsrate in Hessen im Januar 2025 bei 2,5 Prozent

Die Verbraucherpreise in Hessen sind im Januar 2025 um 2,5 Prozent gegenüber Januar 2024 gestiegen. Das war die höchste monatliche Inflationsrate seit über einem Jahr. Die Preise für Energie waren im Januar 2025 etwas geringer als im Vorjahresmonat. Verschiedene Dienstleistungen kosteten dagegen merklich mehr und trugen zur hohen Kerninflationsrate von 2,8 Prozent bei.

Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hat die Inflationsrate im Januar 2025 – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 2,5 Prozent gelegen. Sie stieg damit zum vierten Mal in Folge. Höher war sie mit 3,5 Prozent zuletzt im Dezember 2023. Im Dezember 2024 hatte die Inflationsrate bei 2,4 Prozent und im November 2024 bei 2,0 Prozent gelegen.

Im Vergleich zum Dezember 2024 stiegen die Verbraucherpreise im Januar 2025 um 0,1 Prozent. Während Flugtickets (minus 17,9 Prozent), Pauschalreisen (minus 15,7 Prozent) und Bekleidungsartikel (minus 5,7 Prozent) im Januar 2025 günstiger waren, kosteten Verbundfahrkarten, Gemüse, Kraftstoffe und Fernwärme mehr als im Vormonat.

Preise für Energie

Energie war im Januar 2025 durchschnittlich um 2,8 Prozent teurer als im Dezember 2024. Die Preise für Fernwärme (plus 8,0 Prozent) und Heizöl (plus 7,9 Prozent) stiegen deutlich gegenüber dem Vormonat. Erdgas war 5,5 Prozent teurer. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 4,1 Prozent mehr. Dabei mussten Verbraucherinnen und Verbraucher für Diesel 4,7 Prozent mehr bezahlen als im Dezember 2024. Die Preise für Superbenzin stiegen um 3,9 Prozent, die Preise für Autogas um 0,9 Prozent. Auch für Brennholz und Holzpellets (plus 0,3 Prozent) mussten im Vergleich zum Vormonat höhere Preise gezahlt werden. Die Preise für Strom blieben gegenüber dem Vormonat unverändert.

Im Vorjahresvergleich sanken die Preise für Energie im Januar 2025 leicht um 0,3 Prozent. Brennholz und Holzpellets kosteten 11,4 Prozent weniger als im Januar 2024. Auch Heizöl (minus 2,4 Prozent) und Strom (minus 0,3 Prozent) waren günstiger als im Vorjahresmonat. Die Preise für Kraftstoffe lagen durchschnittlich 0,3 Prozent unter dem Niveau vom Januar 2024: Autogas kostete 1,1 Prozent, Diesel 0,5 Prozent und Superbenzin 0,3 Prozent weniger. Die Preise für Fernwärme (plus 10,5 Prozent) und Erdgas (plus 5,3 Prozent) stiegen dagegen im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie erhöhten sich die Verbraucherpreise im Januar 2025 in Hessen um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und somit etwas stärker als die Verbraucherpreise insgesamt.

Preise für Nahrungsmittel

Die Nahrungsmittelpreise stiegen im Januar 2025 gegenüber Dezember 2024 im Durchschnitt um 0,2 Prozent. Gemüse (plus 4,2 Prozent) und Molkereiprodukte (plus 0,4 Prozent), darunter Milch (plus 0,7 Prozent), verteuerten sich gegenüber dem Vormonat. Die Preise für Butter (minus 1,9 Prozent) und die Preise für Speisefette und -öle insgesamt (minus 1,8 Prozent) sanken. Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,5 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (minus 0,3 Prozent) sowie Obst (minus 0,2 Prozent) kosteten ebenfalls weniger als im Vormonat.

Gegenüber Januar 2024 stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Januar 2025 um 1,7 Prozent und damit weniger als die Verbraucherpreise insgesamt. Die Preise für Speisefette und -öle erhöhten sich gegenüber Januar 2024 merklich um 14,6 Prozent, darunter nahmen die Preise für Butter um 33,2 Prozent zu. Auch Mineralwasser, Limonaden und Säfte (plus 7,5 Prozent) waren teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Obst stiegen um 2,6 Prozent, die Preise für Molkereiprodukte um 3,1 Prozent, darunter wurde Milch 5,9 Prozent teurer. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 1,9 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 1,2 Prozent), Gemüse (plus 0,5 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,4 Prozent) kosteten ebenfalls mehr.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Januar 2025 bei 2,8 Prozent.

Preise für Waren

Die Preise für Waren insgesamt stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Gegenüber Januar 2024 war ein Anstieg um 1,1 Prozent zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Preise für Verbrauchsgüter durchschnittlich um 1,6 Prozent. Zu diesen zählen neben Energieprodukten und Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren, für die Verbraucherinnen und Verbraucher 5,8 Prozent mehr bezahlen mussten als im Januar 2024.

Gebrauchsgüter waren im Januar 2025 um 0,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Mehr kosteten beispielsweise Bekleidungsartikel (plus 2,5 Prozent) und Personenkraftwagen (plus 2,1 Prozent). Günstiger als im Januar 2024 waren unter anderem Computer (minus 9,3 Prozent), Mobiltelefone (minus 8,9 Prozent), Fernsehgeräte (minus 6,7 Prozent) sowie Möbel und Leuchten (minus 1,1 Prozent).

Preise für Dienstleistungen

Die Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) sanken gegenüber dem Vormonat im Durchschnitt um 0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen überdurchschnittlich um 4,9 Prozent und wirkten somit inflationstreibend.

Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs stieg der Preis des Deutschlandtickets ab dem 1. Januar 2025 von 49 auf 58 Euro. Verbundfahrkarten waren im Januar 2025 durchschnittlich 9,6 Prozent teurer als im Vormonat und 9,8 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Versicherungen für den Verkehr stiegen merklich um 19,8 Prozent gegenüber Januar 2024. Flugtickets (plus 16,2 Prozent), Pauschalreisen (plus 6,8 Prozent) sowie die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 4,6 Prozent) kosteten ebenfalls mehr als im Vorjahresmonat.

Sowohl für Gaststättendienstleistungen (plus 4,6 Prozent) als auch für Übernachtungen (plus 3,4 Prozent) zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher höhere Preise als im Vorjahresmonat. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 9,4 Prozent mehr als im Januar 2024. Brief- und Paketdienstleistungen waren im Durchschnitt 7,7 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Telekommunikationsdienstleistungen waren hingegen 1,1 Prozent günstiger.

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im Januar 2025 um 0,3 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Januar 2024 stiegen sie um 1,8 Prozent.

Hinweise:

Die im Verbraucherpreisindex berücksichtigten Preise für fossile Brennstoffe (Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas) umfassen auch die CO2-Abgabe. Diese stieg zum 1. Januar 2025 von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Die exakte Auswirkung der CO2-Abgabe auf die Inflationsrate ist nicht separat quantifizierbar.

Die Ergebnisse für Januar 2025 gelten zunächst als vorläufig. Ab dem 6. Februar 2025 (endgültige Landesergebnisse) finden Sie auf unserer Fachseite ein umfangreiches und detailliertes Datenangebot zu den Verbraucherpreisen im Januar 2025.

Mehr Zahlen erhalten Sie in der Tabelle im Downloadbereich.

Die wichtigsten Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren für Hessen finden Sie kompakt zusammengefasst auf unserer ÜbersichtsseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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