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Hessisches Statistisches Landesamt

Homeoffice für 28 Prozent der hessischen Erwerbstätigen im Jahr 2022

2022 haben 902 000 Hessinnen und Hessen im Homeoffice gearbeitet. Das waren 28 Prozent aller Erwerbstätigen. Damit lag Hessen über dem Bundesdurchschnitt von 24 Prozent. Selbstständige nutzten Homeoffice besonders häufig, auch mit steigendem Bildungs- und Einkommensniveau erhöhte sich der Homeoffice-Anteil. Im Wirtschaftszweig „Information und Kommunikation“ war Homeoffice besonders verbreitet.

Nach aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus haben im Jahr 2022 rund 902 000 Hessinnen und Hessen anteilig oder vollständig von Zuhause aus gearbeitet. Das waren 28 Prozent der knapp 3,2 Millionen Erwerbstätigen im Land. Deutschlandweit arbeiteten 24 Prozent aller Erwerbstätigen im Jahr 2022 zumindest zeitweise von Zuhause aus.

Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Homeoffice-Anteil in Hessen nahezu unverändert: 2021 hatten 29 Prozent der Erwerbstätigen im Rahmen des Mikrozensus angegeben, Homeoffice zu nutzen. 2019, im Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, hatten lediglich 16 Prozent aller hessischen Erwerbstätigen zumindest zeitweise von Zuhause aus gearbeitet. 

Arbeitstage 

Im Jahr 2022 gaben knapp 9 Prozent aller hessischen Erwerbstätigen (293 000 Personen) an, zwar nicht komplett, aber mindestens die Hälfte der Arbeitstage im Homeoffice zu arbeiten. Komplett von Zuhause aus arbeiteten mit 265 000 Personen rund 8 Prozent der Erwerbstätigen. Hier zeigte sich gegenüber 2021 ein leichter Rückgang: Im Vorjahr waren es noch knapp 12 Prozent gewesen. Rund 11 Prozent der Erwerbstätigen in Hessen (344 000 Personen) arbeiteten weniger als die Hälfte der Arbeitstage im Homeoffice. Das waren 3 Prozentpunkte mehr als 2021. 

Beschäftigungsform und Geschlecht 

Selbstständige nutzten Homeoffice besonders häufig: Mit einem Anteil von 51 Prozent arbeitete rund die Hälfte von ihnen im Jahr 2022 zumindest zeitweise von Zuhause aus. Bei den abhängig Beschäftigten lag der Anteil mit 26 Prozent auf einem niedrigeren Niveau. Frauen nutzten mit einem Anteil von 28 Prozent Homeoffice fast genauso häufig wie Männer (29 Prozent). 

Bildungsniveau und Einkommen 

Mit steigendem Bildungsniveau und steigendem Einkommen erhöhte sich der Homeoffice-Anteil in Hessen: Unter den Erwerbstätigen mit einem hohen Bildungsniveau gab rund jede bzw. jeder Zweite (51 Prozent) im Jahr 2022 an, im Homeoffice gearbeitet zu haben, wohingegen Erwerbstätige mit einem niedrigen bzw. mittleren Bildungsniveau deutlich weniger häufig im Homeoffice arbeiteten (6 Prozent bzw. 21 Prozent). Erwerbstätige mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1 000 Euro bzw. zwischen 1 000 und 2 000 Euro nutzten mit einem Anteil von 14 bzw. 16 Prozent seltener Homeoffice. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 2 000 und 3 000 Euro lag der Anteil bei gut einem Viertel (28 Prozent). Ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 3 000 Euro arbeitete mehr als die Hälfte zumindest anteilig von Zuhause aus: Zwischen 3 000 und 4 000 Euro waren es 51 Prozent, ab 4 000 Euro 63 Prozent. 

Wirtschaftszweige 

Homeoffice war im Jahr 2022 in Hessen besonders in den Wirtschaftszweigen „Information und Kommunikation“ (70 Prozent) und „Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen; Grundstücks- und Wohnungswesen“ (62 Prozent) verbreitet. Im Wirtschaftszweig „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ lag der Anteil der Erwerbstätigen, die 2022 Homeoffice nutzten, bei 37 Prozent. Besonders niedrig war die Homeoffice-Nutzung in den Wirtschaftszweigen „Gesundheits- und Sozialwesen“ (12 Prozent) und „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen“ (17 Prozent). 

Hinweise

Mehr Zahlen erhalten Sie in unserer Tabelle „Erwerbstätige in Hessen 2022 nach Geschlecht, Stellung im Beruf und Erwerbsarbeit zu Hause“Öffnet sich in einem neuen Fenster .

Die Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, einer seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführten Befragung der amtlichen Statistik. Rechtliche Grundlage der Erhebung ist das Mikrozensusgesetz (MZG). Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen aussagekräftige statistische Daten zu den Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen, stehen aber auch der Wissenschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. 

Methodische Hinweise

Zur Ermittlung der Homeoffice-Nutzung wurden Erwerbstätige im Rahmen der jährlichen Mikrozensus-Erhebung (in der Unterstichprobe zur Arbeitsmarktbeteiligung Labour Force Survey, LFS) befragt, ob sie ihre Erwerbstätigkeit in den vergangenen vier Wochen an mindestens einem Tag zu Hause ausgeübt haben. Arbeit zu Hause liegt z. B. bei Beschäftigten vor, die in Absprache mit dem Arbeitgeber von Zuhause arbeiten oder bei Vorbereitungszeiten von Lehrerinnen und Lehrern oder von Personen in Außendienstberufen. 

Als erwerbstätig gelten im Mikrozensus alle Personen im Alter von 15 Jahren und älter, die im Berichtszeitraum mindestens eine Stunde gearbeitet haben – als abhängig Beschäftigte, Selbständige oder mithelfende Familienangehörige. 

Abhängig Beschäftigte üben ihre Haupttätigkeit auf vertraglicher Basis für eine Arbeitgeberin oder einen Arbeitgeber in einem abhängigen Arbeitsverhältnis aus und erhalten hierfür eine Vergütung. Weitere Informationen erhalten Sie im Glossar des Statischen BundesamtsÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Der höchste erworbene Bildungsstand wird gemäß ISCED 2011 (International Standard Classification of Education) in niedrig (ISCED-Level 1 und 2), mittel (ISCED-Level 3 und 4) und hoch (ISCED-Level 5 bis 8) unterteilt. Weitere Informationen dazu finden Sie im Glossar des Bundesministeriums für Bildung und ForschungÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Die dargestellten Wirtschaftszweige entsprechen der Klassifikation von 2008.

Dargestellt sind die Erstergebnisse des Mikrozensus 2022. Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet. Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Bei den Ergebnissen für 2021 handelt es sich um die Endergebnisse. 

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