In Hessen sind im Jahr 2024 insgesamt 25 100 Personen bei 19 250 Straßenverkehrsunfällen verunglückt. Insgesamt registrierte die Polizei 26 820 Straßenverkehrsunfälle mit und ohne Personenschaden. Darüber informierte das Hessische Statistische Landesamt in einer Pressemitteilung vom 25. März 2025.Öffnet sich in einem neuen Fenster Mittlerweile liegen mit dem endgültigen Statistischen Bericht differenzierte Informationen zu den Unfallursachen vor.
Unfallorte: Die meisten Unfälle mit Personenschaden geschahen innerorts
Sowohl die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden als auch die Zahl der Verunglückten nahm 2024 im Vergleich zu 2023 um jeweils 1 Prozent ab. 2024 gab es 198 Unfalltote in Hessen, das waren 10 Personen mehr als im Vorjahr.
Zwei Drittel aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden (12 180 Unfälle oder 63 Prozent) ereigneten sich innerhalb von Ortschaften. Hierbei wurden 14 590 Personen verletzt oder getötet, also mehr als die Hälfte (58 Prozent) der verunglückten Personen. 61 Personen (31 Prozent der insgesamt Getöteten) verloren infolge von Unfällen innerhalb von Ortschaften das Leben.
Auf Landstraßen außerorts ereigneten sich 5 050 Unfälle mit Personenschaden (26 Prozent), bei denen 7 360 Personen (29 Prozent der Verunglückten insgesamt) verunglückten. Mit 109 Todesfällen entfiel mehr als die Hälfte aller Todesfälle (55 Prozent) auf Landstraßen außerorts. Der Rest der Unfälle mit Personenschaden (2 020 Unfälle oder 11 Prozent) ereigneten sich auf Autobahnen. Von den 3 160 dabei Verunglückten (13 Prozent) starben 28 Personen (14 Prozent) infolge der Unfälle.
Unfallursachen: Überhöhte Geschwindigkeit führte am häufigsten zum Tod
Als häufigste Ursache aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden stellte die Polizei einen zu geringen Sicherheitsabstand fest. Mit 3 780 traf dies auf jeden fünften dieser Unfälle (20 Prozent) zu, soweit sie sich außerorts ereigneten sogar 29 Prozent. Dahinter folgten das Nichtbeachten der Vorfahrt (3 350 Unfälle mit Personenschaden bzw. 17 Prozent) und eine zu hohe Geschwindigkeit (3 020 Unfälle mit Personenschaden bzw. 16 Prozent; außerorts 28 Prozent). Die häufigste Ursache für den Tod einer oder eines Verkehrsteilnehmenden war eine zu hohe Geschwindigkeit. 67 Personen (34 Prozent aller Verkehrstoten) starben infolgedessen. Außerorts betraf dies sogar mehr als vier Zehntel (42 Prozent) der Personen, die durch einen Straßenverkehrsunfall getötet wurden.
Alkoholeinfluss: Eine große Rolle spielte er bei Unfällen mit E-Scootern
Bei 970 Straßenverkehrsunfällen führte Alkoholeinfluss zu Personenschäden. 12 Personen starben infolgedessen. Weitere 1 230 Personen wurden verletzt. Mit 577 Alkoholisierten waren Autofahrerinnen und ‑fahrer am häufigsten von allen Verkehrsteilnehmenden an Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Insgesamt waren 24 420 (Mit-)fahrende von Autos an Unfällen mit Personenschaden beteiligt.
Eine große Rolle bei Unfällen mit Personenschaden spielte der Alkoholeinfluss bei den Benutzenden von E‑Scootern: Hier waren im Jahr 2024 insgesamt 83 Benutzende von E-Scootern in alkoholisiertem Zustand an Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Dabei lag die Zahl der insgesamt an Unfällen mit Personenschaden beteiligten E-Scooter-Benutzenden bei 780. Dahinter folgten mit 72 alkoholisierten Unfallbeteiligten die Benutzenden von Pedelecs (bei 1120 insgesamt Unfallbeteiligten) vor den Benutzenden von Mofas und anderen Krafträdern mit Versicherungskennzeichen (37 Alkoholisierte bei 620 Unfallbeteiligten).
Tod im Straßenverkehr: Risiko für Motorradfahrende war mehr als doppelt so hoch
Bei vier von fünf Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden war mindestens ein Auto beteiligt. Infolge dieser 15 740 Unfälle (82 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden) starben 140 Personen, darunter 82 Autoinsassen. Die restlichen Toten bei diesen Unfällen mit mindestens einem beteiligten Auto waren andere Verkehrsteilnehmende. Fahrradfahrende waren an 4 120 Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden (21 Prozent) beteiligt. Hierbei wurden 21 Personen getötet, die allesamt auf dem Fahrrad unterwegs waren. Das höchste Risiko, durch einen Straßenverkehrsunfall zu sterben, hatten Motorradfahrende. Es war mehr als doppelt so hoch (2,2 Getötete je 100 Unfälle mit Personenschaden) wie bei allen Verkehrsteilnehmenden zusammen (1,0 Getötete je 100 Unfälle mit Personenschaden). Zwar waren Motorradfahrende an vergleichsweise wenigen Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt (1 840 bzw. 10 Prozent). Allerdings starben hierbei 44 Personen, von denen 41 Motorradfahrende waren.
Hinweise:
Diese endgültigen Ergebnisse zum Unfallgeschehen auf hessischen Straßen basieren auf den Meldungen der hessischen Polizei.
Sie möchten sich über das Unfallgeschehen in Ihrem persönlichen Umfeld informieren? Der interaktive Online-UnfallatlasÖffnet sich in einem neuen Fenster der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt bis auf den Straßenabschnitt genau, wo Unfälle passiert sind. Er wird am 9. Juli 2025 mit den endgültigen Werten aus dem Jahr 2024 aktualisiert.
Mehr Zahlen erhalten Sie in unserem Statistischen Bericht „Straßenverkehrsunfälle in Hessen 2024“.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Für alle genannten Verkehrsmittel gilt, dass eventuell mehrere Personen mit demselben Fahrzeug am Unfall beteiligt waren.