Die Gesundheitsausgaben in Hessen haben sich 2023 gegenüber 2022 um 163 Millionen Euro bzw. 0,4 Prozent erhöht (Deutschland: minus 0,1 Prozent). Sie erreichten mit 38,8 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Im Vergleich zu den Vorjahren, in denen deutlich höhere Zuwächse verzeichnet worden waren, stiegen die hessischen Gesundheitsausgaben 2023 nur leicht weiter. 2022 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr 5,6 Prozent betragen, 2021 war coronabedingt sogar eine Erhöhung von 9,4 Prozent im Vergleich zu 2020 verzeichnet worden.
Der hessische Anteil an den gesamtdeutschen Gesundheitsausgaben von 500,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 betrug 7,7 Prozent. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, entfielen damit auf jede Hessin bzw. jeden Hessen durchschnittlich 6 050 Euro für Waren und Dienstleistungen rund um die Gesundheit. Im bundesweiten Mittel waren die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit mit 5 925 Euro etwas niedriger.
Deutlicher Ausgabenrückgang der öffentlichen Haushalte, weiterhin steigende Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung
Die Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte sanken im Jahr 2023 gegenüber 2022 um 39,5 Prozent von 4,2 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro. Maßgeblich für den Rückgang von rund 1,7 Milliarden Euro waren die auslaufenden Corona-Maßnahmen nach dem Ende der Pandemie. Der Anteil der öffentlichen Haushalte an den Gesundheitsausgaben insgesamt ging 2023 auf 6,6 Prozent zurück, nachdem er im Jahr 2022 noch bei 10,9 Prozent gelegen hatte.
Beim größten Träger der hessischen Gesundheitsausgaben, der gesetzlichen Krankenversicherung, erhöhten sich die Ausgaben um 5,1 Prozent bzw. 1,0 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr und beliefen sich insgesamt auf 20,7 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte der Gesundheitsausgaben in Hessen entfielen damit auf die gesetzliche Krankenversicherung. Ende 2022 trat das Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Kraft (GKV-Finanzstabilisierungsgesetz), das u.a. Maßnahmen zur Preisregulierung von Arzneimitteln beinhaltet. Inflationsbedingt stiegen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2023 dennoch weiter, insbesondere für Personal- und Sachkosten sowie für Vergütungen zum Beispiel von Vertragsärzten und -ärztinnen.
Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck waren 2023 mit einem Anteil von 13,9 Prozent der zweitgrößte Ausgabenträger in Hessen. Gegenüber dem Vorjahr stiegen deren Ausgaben um 6,8 Prozent bzw. 344 Millionen Euro auf 5,4 Milliarden Euro.
Die soziale Pflegeversicherung hatte 2023 insgesamt einen Anteil von 11,1 Prozent an den hessischen Gesundheitsausgaben. Im Vergleich zu 2022 verzeichnete sie einen Anstieg der Ausgaben von 1,7 Prozent bzw. 72 Millionen Euro auf 4,3 Milliarden Euro. Die deutlichen Ausgabenzuwächse der vergangenen Jahre wurden 2023 durch den starken Rückgang der Corona-bedingten Ausgaben abgeschwächt.
Die Ausgaben der privaten Krankenversicherung stiegen gegenüber 2022 um 6,1 Prozent bzw. 191 Millionen Euro auf 3,3 Milliarden Euro. Sie machten insgesamt 8,5 Prozent der hessischen Gesundheitsausgaben im Jahr 2023 aus.
Hinweise:
Die veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL). Weitere Ergebnisse sowie methodische Hinweise finden Sie im StatistikportalÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Für die Gesundheitsausgaben je Einwohnerin und Einwohner wurde die durchschnittliche Bevölkerung auf Basis des Zensus 2011 verwendet.