Eine Person im Büro nutzt einen Kalkulator

Hessisches Statistisches Landesamt

Hessische Gesundheitsausgaben im Jahr 2022 auf 38 Milliarden Euro gestiegen

Die Gesundheitsausgaben in Hessen haben im Jahr 2022 mit 38,0 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahr stiegen sie um 4,8 Prozent bzw. 1,8 Milliarden Euro. Kostensteigerungen verzeichneten neben der gesetzlichen Krankenversicherung (plus 4,3 Prozent) und den öffentlichen Haushalten (plus 15,9 Prozent) auch die soziale Pflegeversicherung (plus 11,6 Prozent).

Die Gesundheitsausgaben in Hessen haben sich 2022 gegenüber 2021 um 1,8 Milliarden Euro bzw. 4,8 Prozent erhöht (Deutschland: plus 4,8 Prozent) und erreichten mit 38,0 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 stiegen die hessischen Gesundheitsausgaben von 31,7 Milliarden Euro um 20,0 Prozent bzw. 6,3 Milliarden Euro.

Der hessische Anteil an den gesamtdeutschen Gesundheitsausgaben von 497,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 betrug 7,6 Prozent. Damit entfielen auf jede Hessin bzw. jeden Hessen durchschnittlich 5 995 Euro für Waren und Dienstleistungen rund um die Gesundheit. Für Deutschland waren die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit mit 5 939 Euro je Einwohnerin und Einwohner etwas niedriger.

Pandemie ließ Ausgaben der öffentlichen Haushalte und gesetzlichen Krankenversicherung weiter steigen

Aufgrund von Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie und wegen der erhöhten Anzahl von Erkrankten kam es im Jahr 2022 zu weiteren Kostensteigerungen bei der gesetzlichen Krankenversicherung sowie im Bereich der öffentlichen Haushalte: Beim größten Träger der hessischen Gesundheitsausgaben, der gesetzlichen Krankenversicherung, lagen die Ausgaben um 4,3 Prozent bzw. 810,6 Millionen Euro höher als im Vorjahr und beliefen sich insgesamt auf 19,7 Milliarden Euro. Besonders deutlich stiegen auch die Ausgaben der öffentlichen Haushalte um 15,9 Prozent bzw. 499,4 Millionen Euro auf 3,6 Milliarden Euro. 

Kosten der sozialen Pflegeversicherung stiegen überdurchschnittlich, geringere Gesundheitsausgaben der privaten Haushalte

Größtenteils bedingt durch den demografischen Wandel und die damit verbundene Alterung der Bevölkerung setzte sich 2022 bei der sozialen Pflegeversicherung das starke Wachstum der Gesundheitsausgaben in der Pflege fort. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Kosten in diesem Bereich in Hessen um 11,6 Prozent bzw. 439,9 Millionen Euro auf 4,2 Milliarden Euro. Damit erhöhten sich die Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung seit dem Beginn des Berechnungszeitraums im Jahr 2008 auf mehr als das Dreifache. Im Jahr 2008 waren Kosten von insgesamt 1,3 Milliarden Euro verzeichnet worden. 

Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck wurden hingegen 2022 durch das am 1. Januar 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) entlastet, das unter anderem eine Bezuschussung des pflegebedingten Eigenanteils für vollstationäre Pflege vorsieht. Hierdurch verzeichneten die privaten Haushalte und die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck einen Rückgang der Ausgaben von 4,4 Prozent bzw. 230,0 Millionen Euro auf 5,0 Milliarden Euro. Pro Kopf betrachtet lagen allerdings die hessischen Gesundheitsausgaben in diesem Bereich im Jahr 2022 mit 793 Euro um 17,0 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (678 Euro).

Hinweis: 

Die veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“Öffnet sich in einem neuen Fenster (AG GGRdL).