Die Gesundheitsausgaben in Hessen erhöhten sich im ersten Corona-Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent (Deutschland: plus 6,5 Prozent). Mit 33,6 Milliarden Euro lagen sie um 1,9 Milliarden Euro über dem Wert von 2019 und waren damit so hoch wie nie zuvor. Der hessische Anteil an den gesamtdeutschen Gesundheitsausgaben von 440,6 Milliarden Euro betrug 7,6 Prozent. Damit entfielen auf jede Hessin bzw. jeden Hessen durchschnittlich 5 348 Euro für Waren und Dienstleistungen rund um die Gesundheit. Für Deutschland waren die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit mit 5 298 Euro je Einwohnerin und Einwohner etwas niedriger.
Der größte Ausgabenträger in Hessen im Jahr 2020 war mit einem Anteil von 53,2 Prozent die gesetzliche Krankenversicherung. Die Ausgaben beliefen sich auf 17,9 Milliarden Euro und lagen damit 3,0 Prozent bzw. 519,4 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres. Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck trugen 14,8 Prozent der Ausgaben im Bereich Gesundheit, gefolgt von der sozialen Pflegeversicherung mit 10,3 Prozent, der privaten Krankenversicherung mit 8,5 Prozent und den öffentlichen Haushalten mit 7,0 Prozent. Die restlichen Ausgaben entfielen auf die Arbeitgeber (3,8 Prozent), die gesetzliche Unfallversicherung (1,4 Prozent) und die gesetzliche Rentenversicherung (1,0 Prozent).
Die öffentlichen Haushalte in Hessen verzeichneten im Jahr 2020 mit einem Anstieg von 70,2 Prozent bzw. 967,4 Millionen Euro den stärksten Zuwachs aller Ausgabenträger im Bereich Gesundheit. Damit erhöhte sich ihr Anteil an den Gesundheitsausgaben auf 7,0 Prozent, während er 2019 noch bei 4,3 Prozent lag. Maßgeblich dafür waren die Ausgaben für die Bekämpfung der Corona-Pandemie, die der Staat größtenteils über den Gesundheitsfonds erstattete. Den stärksten Ausgaben-Rückgang gegenüber dem Vorjahr wies die gesetzliche Rentenversicherung mit einem Minus in Höhe von 4,2 Prozent auf.
Hinweise:
Aktuelle Grafiken und Tabellen zur hessischen Entwicklung der Gesundheitsausgaben nach Ausgabenträgern finden Sie auf unserer FachseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster .
Die veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (GGRdL)Öffnet sich in einem neuen Fenster.