Autos kolllidieren

Hessisches Statistisches Landesamt

Hessinnen und Hessen fahren mehr und länger Bahn und Bus

Im Jahr 2022 sind insgesamt 1,75 Milliarden Fahrgäste mit Bussen und Bahnen in Hessen unterwegs gewesen. Dabei legten sie durchschnittlich 19 Kilometer pro Strecke zurück. Das waren 43 Prozent mehr Fahrgäste und 2 Kilometer mehr Fahrstrecke als 2021. Erste Analysen für 2023 zeigen ebenfalls einen Anstieg der Fahrgastzahlen und der Reiseweite.

Insgesamt sind im Jahr 2022 rund 1,75 Milliarden Fahrgäste mit Bussen und Bahnen hessischer Verkehrsunternehmen unterwegs gewesen. Das entspricht einem Anstieg von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von Juni bis August 2022, während der Gültigkeitsdauer des Neun-Euro-Tickets, kam es zu einem besonders hohen Anstieg der Fahrgastzahlen: Die hessischen Verkehrsbetriebe zählten im zweiten Quartal 60 Prozent und im dritten Quartal 46 Prozent mehr Gäste als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Beim Vorjahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass 2021 umfassende Schutzmaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie in Kraft gewesen waren, die sich auch auf die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs ausgewirkt hatten. Gegenüber 2019, dem Jahr vor dem Beginn der Corona-Pandemie, sank die Anzahl der Fahrgäste im Jahr 2022 um 17 Prozent.

Anstieg der Fahrgastzahlen bei Regionalzügen und S-Bahnen um 48 Prozent

Die meisten Fahrgäste im Jahr 2022 beförderte der Schienenpersonennahverkehr (S‑Bahn, Regionalbahn, Regionalexpress) mit 1,24 Milliarden Personen (71 Prozent), gefolgt von den Linienbussen mit 294 Millionen (17 Prozent) und den Straßen- und U‑Bahnen mit 227 Millionen (13 Prozent). Die Regionalzüge und S‑Bahnen verzeichneten im Jahr 2022 mit 48 Prozent den stärksten Anstieg der Fahrgastzahlen gegenüber dem Vorjahr. Straßen- und U‑Bahnen erzielten ein Plus von 35 Prozent und Linienbusse ein Plus von 27 Prozent.

Im Durchschnitt legten die hessischen Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln im Jahr 2022 rund 19 Kilometer pro Strecke zurück (mittlere Reiseweite). Das waren 2 Kilometer mehr als 2021 (17 Kilometer) und auch 1 Kilometer mehr als 2019 (18 Kilometer).

Ein Viertel mehr Fahrgäste nach Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023

Die Angaben der hessischen Verkehrsunternehmen zu Fahrgästen und Beförderungsleistungen weisen darauf hin, dass sich die Nutzung von Bahnen und Bussen im Nahverkehr nach der Einführung des Deutschlandtickets am 1. Mai 2023 deutlich erhöhte. Erste Analysen des Hessischen Statistischen Landesamts ergaben eine Steigerung der Fahrgastzahlen um 25 Prozent sowie der mittleren Reiseweite um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese Auswirkungen blieben allerdings hinter den Effekten zurück, die das preiswertere Neun-Euro-Ticket im Sommer 2022 bewirkt hatte. Damals wurde ein Anstieg um 50 Prozent bei den Fahrgästen und um 25 Prozent bei der mittleren Reiseweite gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet. Zwar stieg die Anzahl der Fahrgäste im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem zweiten Quartal 2022 noch um 1 Prozent; im dritten Quartal 2023 blieb sie jedoch um 6 Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals 2022. Die mittlere Reiseweite war im zweiten Quartal 2023 um 3 Prozent und im dritten Quartal 2023 um 5 Prozent geringer als im jeweiligen Vorjahreszeitraum.

Hinweise:

Das Neun-Euro-Ticket hatte der Bundesgesetzgeber im Jahr 2022 temporär auf den Markt gebracht, um die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell zu entlasten und Anreize für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu schaffen. Es war ein einmaliges und auf die Monate Juni, Juli und August 2022 begrenztes Sonderangebot, das für neun Euro pro Kalendermonat eine bundesweite Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs ermöglichte.

Das Deutschlandticket gibt es seit dem 1. Mai 2023 als dauerhaftes Angebot, es knüpft an das Neun-Euro-Ticket an. Mit dem von Bund und Ländern mitfinanzierten Monatsabonnement können Fahrgäste für 49 Euro monatlich alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen.

Die mittlere Reiseweite gibt an, welche Entfernung die Reisenden im jeweiligen Verkehrsmittel zurücklegten. Fahrten zur Arbeit und zur Schule gehen in diese Kennzahl ebenso ein wie Dienstreisen und Fahrten in der Freizeit. Ein Wechsel des Verkehrsmittels, z. B. das Umsteigen vom Regionalzug in den Omnibus, bedeutet nach diesem Konzept, dass eine Fahrt beendet und eine andere Fahrt begonnen wurde.

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