Bildelemente symbolisieren verschiedene Aspekte des Bereichs Erwerbstätigkeit

Hessisches Statistisches Landesamt

Erwerbstätigenzahl 2021 in gut der Hälfte der deutschen Regionen gestiegen

Die Erwerbstätigenzahl in Deutschland ist im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr in 205 von 401 Regionen gestiegen. Der Anteil der Landkreise bzw. kreisfreien Städte, die im Jahr 2021 einen Erwerbstätigenzuwachs verzeichneten, betrug damit 51 Prozent. Im Jahr 2019 – dem entsprechenden Zeitraum vor Ausbruch der Corona-Pandemie – gab es in 77 Prozent der Regionen einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2021 haben 205 der 401 Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands gegenüber 2020 einen Anstieg der Erwerbstätigenzahl aufgewiesen. Wie der Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ (AK ETR) mitteilt, erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2021 somit in 51 Prozent der Regionen. Dieser mehrheitliche Zuwachs gegenüber dem Vorjahr beruhte in erster Linie auf einem Basiseffekt, da die Erwerbstätigenzahl im Jahr 2020 infolge der Corona-Pandemie auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau war. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 stieg die Zahl der Erwerbstätigen lediglich in 13 Prozent aller Regionen. Im Jahr 2019,­ vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie,­ konnten noch 77 Prozent aller deutschen Regionen einen Zuwachs der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Wirtschaftsbereiche

Im Dienstleistungsbereich nahm die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2021 im Vorjahresvergleich in 65 Prozent der Regionen zu (2019: 76 Prozent). Im Produzierenden Gewerbe stieg die Erwerbstätigenzahl in 32 Prozent der Regionen (2019: 70 Prozent). Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ verzeichneten 14 Prozent der Regionen einen Erwerbstätigenzuwachs (2019: 28 Prozent).

Stellungen im Beruf

Die Erwerbstätigen setzen sich aus den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie den Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Gruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 65 Prozent aller Regionen einen Zuwachs (2019: 82 Prozent). Die Gruppe der marginal Beschäftigten, die zu den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zählt, verzeichnete in 4 Prozent aller Regionen einen Zuwachs (2019: 15 Prozent). Dagegen sank die Anzahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen in nahezu 100 Prozent aller Regionen (2019: 92 Prozent).

Hinweis

Bei den hier vorgelegten Ergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamts vom August 2022 basieren, handelt es sich um Berechnungen des AK ETR, dem die Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Zusätzlich zur Erstberechnung der Erwerbstätigenzahl für das Jahr 2021 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Jahre 2018 bis 2020 überarbeitet. Diese und weitere Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit finden Sie auf der Internetseite des AK ETR sowie auf der Fachseite des Hessischen Statistischen Landesamts. Dort zeigt unter anderem eine Infografik die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in den Landkreisen und kreisfreien Städten der Bundesrepublik im Jahr 2021.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe. Die Angaben erfassen alle Erwerbstätigen, unabhängig von der Stellung im Beruf (Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer, Beamtinnen/Beamte) und unabhängig von der Arbeitszeit. Marginal Beschäftigte umfassen Erwerbstätige, die ausschließlich einer geringfügig entlohnten oder kurzfristigen Beschäftigung nachgehen, sowie Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten, also in sogenannten 1-Euro-Jobs. Kurzarbeitende werden gemäß der international gültigen Regeln zu den Erwerbstätigen gezählt. Die Möglichkeit der Kurzarbeit besteht nicht für marginal Beschäftigte.

Die obigen Angaben weisen die Zahlen nach dem sogenannten Inlandskonzept nach, d. h. am Arbeits- und nicht am Wohnort der Erwerbstätigen. Die Berechnungen folgen damit den Definitionen der International Labour Organization (ILO) und dem Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 2010.