Im Jahr 2023 haben insgesamt 34 600 Personen in Hessen einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Die Zahl der Neuverträge stieg damit um 6,3 Prozent oder 2 100 Personen gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieses Anstiegs starteten im Jahr 2023 jedoch weniger Personen eine duale Ausbildung als im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, als 37 000 Personen einen neuen Ausbildungsvertrag in Hessen abgeschlossen hatten. Während der Corona-Pandemie stagnierte die Zahl auf einem gleichbleibenden Niveau (2020: 32 600; 2021: 32 500; 2022: 32 600). Im Zehnjahresvergleich zwischen 2013 und 2023 ging die Zahl der neuen Ausbildungsverträge um 3 100 Verträge bzw. 8,2 Prozent deutlich zurück. Im Jahr 2013 waren insgesamt noch 37 800 Ausbildungsverträge in Hessen neu geschlossen worden.
Industrie und Handel weiterhin stärkster Ausbildungsbereich, aber deutlicher Rückgang gegenüber 2013
Mehr als die Hälfte (58,7 Prozent) der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge entfiel 2023 auf den Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ gefolgt vom „Handwerk“ mit 27,4 Prozent und den „Freien Berufen“ mit 8,9 Prozent. Im „Öffentlichen Dienst“ waren im Jahr 2023 in Hessen 3,1 Prozent der neuen Ausbildungsverträge geschlossen worden und in der „Landwirtschaft“ waren es 1,9 Prozent.
Im Langzeitvergleich entwickelten sich die Zahlen der Neuverträge in den Ausbildungsbereichen unterschiedlich: Zwar begannen in „Industrie und Handel“ 2023 mit 20 300 Neuverträgen rund 3,5 Prozent mehr Personen ihre Ausbildung als noch im Vorjahr (2022: 19 600 Neuverträge), gegenüber 2013 (23 400 Neuverträge) sank ihre Zahl jedoch deutlich um 13,2 Prozent. Die drei hessischen Handwerkskammern meldeten für 2023 insgesamt 9 500 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge und damit 16,0 Prozent mehr als im Vorjahr (8 200 Neuverträge). Im Vergleich zum Jahr 2013 (9 700 Neuverträge) ging die Zahl der Neuverträge um 1,6 Prozent zurück.
In den „Freien Berufen“ schlossen die hessischen Ausbildungsbetriebe 2023 rund 3 100 neue Ausbildungsverträge und damit 1,7 Prozent mehr als im Jahr 2022 (3 000 Neuverträge). Anders als in den beiden größten Ausbildungsbereichen hatten 2023 in diesem Ausbildungsbereich mehr Auszubildende eine duale Ausbildung begonnen als im Jahr 2013 (plus 2 900 Neuverträge bzw. 5,9 Prozent). Im „Öffentlichen Dienst“ stieg die Zahl 2023 gegenüber 2022 um 2,0 Prozent auf 1 100 Neuverträge an, im Vergleich mit 2013 lag der Wert 2023 um 4,1 Prozent höher. Der Ausbildungsbereich „Landwirtschaft“ meldete 600 Neuverträge im Jahr 2023. Das war ein Rückgang um 2,3 Prozent gegenüber 2022 und um 10,2 Prozent im Vergleich mit 2013.
Nur ein Drittel der neuen Auszubildenden waren Frauen
Etwas mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) der Auszubildenden, die 2023 einen Ausbildungsvertrag abschlossen, waren Frauen. Das Durchschnittsalter der Personen mit einem Neuvertrag lag in Hessen bei 20,2 Jahren. Die meisten jungen Erwachsenen verfügten 2023 bei Ausbildungsbeginn über einen Realschulabschluss (41,7 Prozent), gefolgt von der allgemeinen Hochschulreife oder der Fachhochschulreife (27,1 Prozent) und dem Hauptschulabschluss (25,9 Prozent). Mit 2,7 Prozent startete nur ein geringer Anteil die Ausbildung ohne einen allgemeinbildenden Schulabschluss.
Gesamtzahl der Auszubildenden innerhalb von zehn Jahren um 13,3 Prozent gesunken
Insgesamt befanden sich zum Jahresende 2023 rund 87 200 Personen in einer dualen Berufsausbildung. Das waren 1 800 Auszubildende oder 2,1 Prozent mehr als 2022. Im Jahr 2013 hatte die Gesamtzahl der Auszubildenden noch bei 100 500 gelegen, damit war im Zehnjahresvergleich 2023 ein deutlicher Rückgang um rund 13 400 Auszubildende oder 13,3 Prozent festzustellen.
Hinweise:
Die Berufsbildungsstatistik erfasst die Angaben zur dualen Berufsausbildung nach Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung jeweils zum Ende eines Kalenderjahrs. Erfassungszeitraum ist das Kalenderjahr; einige Merkmale (z. B. Auszubildende) werden stichtagsbezogen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres ermittelt. Auskunftspflichtig sind die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen; das sind insbesondere Kammern. Die Berufsbildungsstatistik umfasst ausschließlich die nach Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung geregelten Berufe. Somit werden beispielsweise Angaben zu Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen oder im Sozialbereich nicht im Rahmen der Berufsbildungsstatistik erfasst.
Mehr Zahlen erhalten Sie in unserem Statistischen Bericht „Auszubildende und Prüfungen in Hessen 2023“Öffnet sich in einem neuen Fenster und in unserer Tabelle zum Download.