Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Hessen sind im Jahr 2024 – gemessen an den Preisindizes für Bauwerke – durchschnittlich um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, schwächte sich der Preisanstieg weiter ab. Im Jahr 2023 hatten sich die Baupreise für Wohngebäude noch um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht, im Jahr 2022 sogar um 13,8 Prozent.
Die Bauleistungen umfassen neben den Lohnkosten weitere Kosten, die zur Erbringung der Leistung erforderlich sind. Dazu gehören unter anderem Transport- und Materialkosten. Sowohl die Löhne im Baugewerbe als auch die Rohstoff- und Energiepreise beeinflussen daher die Entwicklung der Baupreise.
Preise für Rohbauarbeiten
Für den Bau von Wohngebäuden verteuerten sich die Rohbauarbeiten 2024 um 0,8 Prozent gegenüber 2023. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Während Betonarbeiten im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozent günstiger waren, nahmen die Preise für Mauerarbeiten im Vergleich zum Jahr 2023 um 1,2 Prozent zu.
Den stärksten Preisanstieg im Bereich des Rohbaus um durchschnittlich 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gab es bei Erdarbeiten, gefolgt von Abdichtungsarbeiten, die um 3,4 Prozent teurer wurden. Mehr als im Vorjahr kosteten 2024 auch Dachdeckungsarbeiten (plus 2,0 Prozent) und Klempnerarbeiten (plus 1,9 Prozent). Die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten stiegen um 0,6 Prozent. Gerüstarbeiten kosteten 0,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Preise für Ausbauarbeiten
Die Preise für Ausbauarbeiten bei Wohngebäuden stiegen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent. Einen deutlichen Einfluss auf die Preisentwicklung der Ausbauarbeiten hatten Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen, die um 6,4 Prozent teurer wurden. Diese Anlagen haben im Bereich der Ausbauarbeiten den größten Anteil am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden. Den zweitgrößten Anteil haben Metallbauarbeiten, die um 2,2 Prozent teurer wurden.
Der stärkste Preisanstieg im Bereich der Ausbauarbeiten war für den Einbau von Raumlufttechnischen Anlagen (plus 7,3 Prozent) zu verzeichnen, gefolgt von Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen (plus 6,6 Prozent). Die Preise für den Einbau von Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen erhöhten sich um 5,3 Prozent, für Tischlerarbeiten um 4,5 Prozent. Überdurchschnittlich mehr musste auch für die Gebäudeautomation (plus 5,3 Prozent) und für den Einbau von Elektro-, Sicherheits- und Informationstechnischen Anlagen (plus 4,0 Prozent) bezahlt werden. Die Preise für Fliesen-, Parkett- und Rollladenarbeiten stiegen jeweils um 3,7 Prozent. Estricharbeiten kosteten 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Preise für weitere Bauwerksarten
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber 2023 um 2,7 Prozent zu. Einen größeren Preisanstieg um 3,6 Prozent verzeichneten 2024 die Bauleistungen für Außenanlagen für Wohngebäude.
Sowohl der Neubau von Bürogebäuden als auch der Neubau gewerblicher Betriebsgebäude verteuerte sich 2024 um 2,7 Prozent und damit stärker als der Neubau von Wohngebäuden. Für den Straßenbau mussten sogar um 3,8 Prozent höhere Preise gezahlt werden. Brücken im Straßenbau kosteten 1,0 Prozent mehr als 2023.
Hinweise:
Die Indizes der Bauleistungspreise werden in regelmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab dem Berichtsmonat Mai 2024 erfolgte die Umstellung von der Basis 2015 auf das neue Basisjahr 2021. Mit der Umstellung wurden alle Indizes ab Februar 2021 unter Berücksichtigung der aktualisierten Wägungsschemata neu berechnet. Weiter zurückliegende Ergebnisse werden nicht neu berechnet, sondern nur formal auf das neue Basisjahr umgerechnet. Die auf der alten Basis 2015 ermittelten Preisindizes verlieren damit ihre Gültigkeit.
Alle Preisentwicklungen beziehen sich auf Preise für Bauleistungen einschließlich Umsatzsteuer. Die Berechnungsgrundlage hierfür bilden Preise für Bauleistungen ohne Mehrwertsteuer. Die Mehrwertsteuer wird automatisiert hinzugerechnet.
Aktuelle Tabellen mit Preisindizes für Bauwerke in Hessen stehen im Downloadbereich und auf unserer Fachseite bereit. Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Preisindizes für Bauwerke in Hessen (vierteljährlich)“Öffnet sich in einem neuen Fenster. Regionale Ergebnisse stehen nicht zur Verfügung.
Die wichtigsten Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren für Hessen finden Sie kompakt zusammengefasst auf unserer ÜbersichtsseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster.