Im November 2023 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 2,9 Prozent. Dies war der geringste Wert seit Juni 2021 (plus 2,0 Prozent). Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im Oktober 2023 bei 3,6 Prozent und im September 2023 bei 4,7 Prozent gelegen.
Im Vergleich zum Oktober 2023 sank das Niveau der Verbraucherpreise im November 2023 um 0,4 Prozent. Während sich die Preise für Flüge (minus 20,4 Prozent), Pauschalreisen (minus 11,4 Prozent) und Kraftstoffe (minus 2,5 Prozent) verringerten, waren verschiedene Nahrungsmittel teurer als im Vormonat.
Preise für Energie
Die Preise für Energie waren im November 2023 um 2,2 Prozent niedriger als im Oktober 2023. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 2,5 Prozent weniger: Superbenzin war um 2,0 Prozent, Diesel um 4,3 Prozent günstiger als im Vormonat. Die Preise für Heizöl sanken im Vergleich zum Vormonat um 3,9 Prozent. Die Preise für Erdgas gingen um 2,5 Prozent und für Strom um 1,8 Prozent zurück. Günstiger als im Oktober 2023 waren auch Brennholz und Holzpellets (minus 6,8 Prozent). Für Fernwärme zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im November 2023 durchschnittlich genauso viel wie im Oktober 2023.
Im Vorjahresvergleich verringerten sich die Preise für Energie im November 2023 um 3,1 Prozent, nachdem sie im Oktober 2023 (minus 0,8 Prozent) erstmals seit Februar 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken waren. Erdgas (minus 19,5 Prozent), Heizöl (minus 17,9 Prozent) und Fernwärme (minus 17,3 Prozent) waren im November 2023 deutlich günstiger als im Vorjahresmonat. Brennholz und Holzpellets kosteten 12,8 Prozent weniger als im November 2022. Die Preise für Kraftstoffe lagen im November 2023 durchschnittlich 6,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat: Diesel kostete 11,3 Prozent, Superbenzin 4,3 Prozent weniger. Strom war hingegen im November 2023 um 8,0 Prozent teurer als im November 2022.
Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie stiegen die Verbraucherpreise im November 2023 in Hessen um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Preise für Nahrungsmittel
Die Nahrungsmittelpreise stiegen im November 2023 gegenüber Oktober 2023 um 0,4 Prozent. Gemüse (plus 3,4 Prozent) und Obst (plus 2,4 Prozent) kosteten mehr als im Vormonat. Auch Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,6 Prozent) waren teurer als im Oktober 2023. Günstiger waren Molkereiprodukte (minus 1,7 Prozent) sowie Speisefette und -öle (minus 0,5 Prozent). Die Preise für Fleisch und Fleischwaren sanken leicht um 0,2 Prozent.
Gegenüber November 2022 nahmen die Preise für Nahrungsmittel im November 2023 um 4,9 Prozent zu und damit erneut weniger stark als in den vergangenen Monaten (Oktober: plus 5,7 Prozent, September: plus 7,4 Prozent). Vor allem für Brot und Getreideerzeugnisse (plus 8,6 Prozent), für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 7,3 Prozent) sowie für Obst (plus 10,5 Prozent) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher dennoch weiterhin spürbar mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Auch Gemüse (plus 6,7 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 4,0 Prozent) kosteten mehr als im November 2022. Die Preise für Molkereiprodukte sanken dagegen um 2,0 Prozent, darunter die Preise für Milch um 5,8 Prozent. Auch Speisefette und -öle (minus 9,8 Prozent) waren günstiger, darunter gingen die Preise für Butter um 23,0 Prozent zurück.
Ohne Berücksichtigung der Energie und der Nahrungsmittel stiegen die Verbraucherpreise im November 2023 in Hessen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,5 Prozent.
Preise für Waren
Die Preise für Waren insgesamt sanken im November 2023 gegenüber Oktober 2023 um 0,2 Prozent und stiegen gegenüber November 2022 um 2,8 Prozent. Verbrauchsgüter verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,0 Prozent. Zu diesen zählen neben den Energieprodukten und den Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren (plus 8,5 Prozent) und Verbrauchsgüter für die Haushaltsführung (plus 8,4 Prozent).
Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im November 2023 um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Teurer als im November 2022 waren beispielsweise Personenkraftwagen (plus 6,2 Prozent) und Bekleidungsartikel (plus 3,0 Prozent). Für Möbel und Leuchten mussten Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,1 Prozent höhere Preise zahlen. Haushaltsgroßgeräte (plus 0,5 Prozent) kosteten ebenfalls mehr als im November 2022. Günstiger als im November 2022 waren zum Beispiel Computer (minus 8,7 Prozent), Fernsehgeräte (minus 8,4 Prozent) und Mobiltelefone (minus 4,8 Prozent).
Preise für Dienstleistungen
Das Niveau der Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) lag im November 2023 um 0,9 Prozent unter dem Niveau des Vormonats und um 3,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs hat das Deutschlandticket („49-Euro-Ticket“) seit Mai 2023 einen inflationsdämpfenden Effekt: Verbundfahrkarten waren im November 2023 durchschnittlich 26,5 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Pauschalreisen (plus 5,3 Prozent) waren für Reisende deutlich teurer als im Vorjahresmonat, Flüge dagegen um 3,2 Prozent günstiger. Die Preise für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen stiegen im Vergleich zum November 2022 um 7,4 Prozent. Auch für Gaststättendienstleistungen (plus 6,7 Prozent) und Übernachtungen (plus 4,3 Prozent) zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher merklich höhere Preise. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 9,5 Prozent mehr als im November 2022. Telekommunikationsdienstleistungen waren um 0,9 Prozent teurer.
Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im November 2023 um 0,1 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum November 2022 stiegen die Nettokaltmieten um 1,7 Prozent.
Hinweise
Am 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket (kurz: „D-Ticket“ oder „49-Euro-Ticket“) eingeführt worden. Wie schon das „Neun-Euro-Ticket“ im Sommer 2022 soll auch das Deutschlandticket die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten. Gleichzeitig soll es einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Für 49 Euro im Monat können Bürgerinnen und Bürger mit dem Deutschlandticket den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet nutzen.
Im Dezember 2022 hat der Bundesgesetzgeber die Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen beschlossen. Gemäß diesen Energiepreisbremsen wird jeweils ein Kontingent von 80 Prozent des Verbrauchs auf einen Referenzpreis gedeckelt (Erdgas: 12 Cent pro Kilowattstunde, Fernwärme: 9,5 Cent pro Kilowattstunde, Strom: 40 Cent pro Kilowattstunde). Für den restlichen Verbrauch muss der vertragliche Arbeitspreis gezahlt werden. Die Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen wirken sich ab Januar 2023 auf die Verbraucherpreise aus, sofern die vertraglichen Arbeitspreise für Erdgas, Fernwärme und Strom oberhalb des jeweiligen Referenzpreises liegen.
Die Ergebnisse für November 2023 gelten bis zur Veröffentlichung des Statistischen Berichts als vorläufig.
Mehr Zahlen erhalten Sie in der Tabelle im Anhang.