Eine Frau schiebt einen gut gefüllten Einkaufswagen durch einen Supermarkt

Hessisches Statistisches Landesamt

Inflationsrate in Hessen im Januar 2024 bei 2,2 Prozent

Die Verbraucherpreise in Hessen sind im Januar 2024 um 2,2 Prozent gegenüber Januar 2023 gestiegen. Das war die geringste monatliche Inflationsrate seit Juni 2021. Die Preisentwicklung bei Energieprodukten dämpfte die Inflationsrate im Januar 2024. Der Preisanstieg für Nahrungsmittel war erneut geringer als in den Vormonaten, lag aber weiterhin über der Gesamtinflationsrate.

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Im Januar 2024 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 2,2 Prozent. Dies war der geringste Wert seit Juni 2021 (plus 2,0 Prozent). Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im Dezember 2023 bei 3,5 Prozent und im November 2023 bei 2,9 Prozent gelegen.

Im Vergleich zum Dezember 2023 blieb das Niveau der Verbraucherpreise im Januar 2024 unverändert. Während sich Fernwärme um 35,1 Prozent verteuerte und Versicherungsdienstleistungen im Bereich Verkehr um 11,6 Prozent stiegen, waren Flüge (minus 22,8 Prozent), Pauschalreisen (minus 15,8 Prozent) und Bekleidungsartikel (minus 6,1 Prozent) günstiger als im Vormonat.

Preise für Energie

Energie war im Januar 2024 um 1,1 Prozent günstiger als im Dezember 2023. Die Preise für Erdgas sanken im Vergleich zum Vormonat um 7,2 Prozent. Die Preise für Strom gingen um 6,5 Prozent und für Heizöl um 1,7 Prozent zurück. Günstiger als im Dezember 2023 waren auch Brennholz und Holzpellets (minus 3,2 Prozent). Kraftstoffe kosteten im Schnitt 0,6 Prozent mehr. Dabei war Superbenzin um 0,8 Prozent teurer, Diesel um 0,1 Prozent günstiger als im Vormonat. Erheblich mehr als im Dezember 2023 zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im Januar 2024 für Fernwärme (plus 35,1 Prozent).

Im Vorjahresvergleich verringerten sich die Preise für Energie im Januar 2024 um 5,3 Prozent. Erdgas (minus 18,3 Prozent), Strom (minus 13,7 Prozent) und Heizöl (minus 9,2 Prozent) waren deutlich günstiger als im Vorjahresmonat. Brennholz und Holzpellets kosteten 8,9 Prozent weniger als im Januar 2023. Die Preise für Kraftstoffe lagen im Januar 2024 durchschnittlich 1,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat: Diesel kostete 6,6 Prozent weniger, Superbenzin 0,9 Prozent mehr. Fernwärme war hingegen im Januar 2024 um 34,9 Prozent teurer als im Januar 2023.

Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie stiegen die Verbraucherpreise im Januar 2024 in Hessen um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Preise für Nahrungsmittel

Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 um 0,7 Prozent. Gemüse (plus 4,0 Prozent) und Obst (plus 1,9 Prozent) kosteten mehr als im Vormonat. Auch Speisefette und -öle sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (je plus 0,8 Prozent) waren teurer als im Dezember 2023. Die Preise für Molkereiprodukte stiegen leicht um 0,1 Prozent. Günstiger waren Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,5 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (minus 0,2 Prozent).

Gegenüber Januar 2023 nahmen die Preise für Nahrungsmittel im Januar 2024 um 2,8 Prozent zu und damit erneut weniger stark als in den vergangenen Monaten (Dezember 2023: plus 3,8 Prozent; November 2023: plus 4,9 Prozent). Vor allem für Gemüse (plus 7,9 Prozent), Obst (plus 7,9 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 6,9 Prozent) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin spürbar mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Auch Brot und Getreideerzeugnisse (plus 5,5 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 2,5 Prozent) kosteten mehr als im Januar 2023. Speisefette und -öle waren dagegen um 11,4 Prozent günstiger, darunter gingen die Preise für Butter um 20,0 Prozent zurück. Die Preise für Molkereiprodukte sanken um 5,3 Prozent, darunter die Preise für Milch um 10,9 Prozent.

Ohne Berücksichtigung der Energie und der Nahrungsmittel stiegen die Verbraucherpreise im Januar 2024 in Hessen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent.

Preise für Waren

Die Preise für Waren insgesamt sanken im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 um 0,2 Prozent und stiegen gegenüber Januar 2023 um 1,4 Prozent. Verbrauchsgüter verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,0 Prozent. Zu diesen zählen neben den Energieprodukten und den Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren (plus 5,9 Prozent) und Verbrauchsgüter für die Haushaltsführung (plus 2,9 Prozent).

Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im Januar 2024 um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Teurer als im Januar 2023 waren beispielsweise Personenkraftwagen (plus 5,5 Prozent) und Bekleidungsartikel (plus 2,6 Prozent). Für Möbel und Leuchten mussten Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent höhere Preise zahlen. Günstiger als im Januar 2023 waren zum Beispiel Computer (minus 9,5 Prozent), Fernsehgeräte (minus 6,4 Prozent) und Mobiltelefone (minus 5,7 Prozent).

Preise für Dienstleistungen

Das Niveau der Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) lag im Januar 2024 um 0,2 Prozent über dem Niveau des Vormonats und um 3,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs hat das Deutschlandticket („49-Euro-Ticket“) seit Mai 2023 einen inflationsdämpfenden Effekt: Verbundfahrkarten waren im Januar 2024 durchschnittlich 25,5 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Flüge waren im Januar 2024 um 4,7 Prozent günstiger, Pauschalreisen dagegen 7,2 Prozent teurer als im Januar 2023. Die Preise für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,4 Prozent, Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr sogar um 21,2 Prozent.

Während Übernachtungen im Januar 2024 um 0,8 Prozent teurer waren, zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher für Gaststättendienstleistungen (plus 8,0 Prozent) deutlich höhere Preise als im Vorjahresmonat. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 9,2 Prozent mehr als im Januar 2023, Telekommunikationsdienstleistungen waren um 1,0 Prozent teurer.

Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im Januar 2024 um 0,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Januar 2023 stiegen die Nettokaltmieten um 1,8 Prozent.

Hinweise:

Die im Verbraucherpreisindex berücksichtigten Preise für fossile Brennstoffe (Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas) umfassen auch die CO2-Abgabe. Diese stieg zum 1. Januar 2024 von 30 auf 45 Euro pro Tonne.

Im Dezember 2022 hatte der Bundesgesetzgeber die Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen beschlossen. Gemäß diesen Energiepreisbremsen wurde jeweils ein Kontingent von 80 Prozent des Verbrauchs auf einen Referenzpreis gedeckelt (Erdgas: 12 Cent pro Kilowattstunde, Fernwärme: 9,5 Cent pro Kilowattstunde, Strom: 40 Cent pro Kilowattstunde). Für den restlichen Verbrauch musste der vertragliche Arbeitspreis gezahlt werden. Die Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen wirkten sich von Januar bis Dezember 2023 auf die Verbraucherpreise aus, sofern die vertraglichen Arbeitspreise für Erdgas, Fernwärme und Strom oberhalb des jeweiligen Referenzpreises lagen.

Am 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket (kurz: „D-Ticket“ oder „49-Euro-Ticket“) eingeführt worden, das die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten soll. Gleichzeitig soll es einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Für 49 Euro im Monat können Bürgerinnen und Bürger mit dem Deutschlandticket den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet nutzen.

Die exakte Auswirkung bestimmter Einflussfaktoren (z. B. der CO2-Abgabe, Mehrwertsteuersätze) auf die Inflationsrate ist nicht separat quantifizierbar.

Die Ergebnisse für Januar 2024 gelten zunächst als vorläufig. Ab dem 6. Februar 2024 (endgültige Landesergebnisse) finden Sie auf unserer Fachseite ein umfangreiches und detailliertes Datenangebot zu den Verbraucherpreisen im Januar 2024.

Mehr Zahlen erhalten Sie in der Tabelle im Anhang.

Die wichtigsten Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren für Hessen finden Sie kompakt zusammengefasst auf unserer ÜbersichtsseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster.