Im Februar 2024 lag die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – in Hessen bei 2,1 Prozent. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatte die Inflationsrate im Januar 2024 bei 2,2 Prozent und im Dezember 2023 bei 3,5 Prozent gelegen.
Während die Preisentwicklung für Energie und Nahrungsmittel im Februar 2024 die Inflationsrate dämpfte, war die Kerninflation (Verbraucherpreisindex ohne Energie und Nahrungsmittel) im Februar 2024 weiterhin hoch und wirkte inflationstreibend. Es waren unter anderem verschiedene Dienstleistungen erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar 2024 stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Februar 2024 um 0,5 Prozent.
Preise für Energie
Energie war im Februar 2024 um 0,5 Prozent teurer als im Januar 2024. Für Heizöl mussten gegenüber dem Vormonat um 3,8 Prozent höhere Preise bezahlt werden. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 2,5 Prozent mehr. Dabei war Diesel um 4,6 Prozent und Superbenzin um 1,9 Prozent teurer als im Januar 2024. Mehr zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher im Februar 2024 auch für Fernwärme (plus 3,6 Prozent). Die Preise für Erdgas sanken im Vergleich zum Vormonat um 7,0 Prozent. Die Preise für Brennholz und Holzpellets gingen um 4,4 Prozent zurück, die Preise für Strom um 0,2 Prozent.
Im Vorjahresvergleich verringerten sich die Preise für Energie im Februar 2024 um 4,7 Prozent. Erdgas (minus 23,1 Prozent), Brennholz und Holzpellets (minus 16,6 Prozent) sowie Strom (minus 13,5 Prozent) waren deutlich günstiger als im Vorjahresmonat. Fernwärme war hingegen im Februar 2024 um 39,8 Prozent teurer als im Februar 2023. Heizöl kostete 2,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Preise für Kraftstoffe lagen im Februar 2024 durchschnittlich 1,2 Prozent höher als im Februar 2023: Diesel kostete 1,4 Prozent, Superbenzin 1,1 Prozent mehr.
Ohne Berücksichtigung der gesamten Energie stiegen die Verbraucherpreise im Februar 2024 in Hessen um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Preise für Nahrungsmittel
Die Nahrungsmittelpreise sanken im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 um 0,5 Prozent. Obst (minus 3,8 Prozent) und Gemüse (minus 3,0 Prozent) waren spürbar günstiger als im Vormonat. Molkereiprodukte (minus 0,1 Prozent) kosteten geringfügig weniger als im Januar 2024, darunter sanken die Preise für Milch im Durchschnitt um 0,4 Prozent. Speisefette und -öle (plus 1,8 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 0,7 Prozent) waren teurer als im Vormonat. Auch für Fleisch und Fleischwaren (plus 0,5 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,1 Prozent) mussten höhere Preise gezahlt werden.
Gegenüber Februar 2023 nahmen die Preise für Nahrungsmittel im Februar 2024 leicht um 0,2 Prozent zu und damit zum ersten Mal seit März 2022 weniger stark als die Verbraucherpreise insgesamt. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 8,6 Prozent) sowie Mineralwasser, Limonaden und Säfte (plus 8,4 Prozent) waren allerdings weiterhin erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Auch Fleisch und Fleischwaren (plus 2,7 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 2,5 Prozent) kosteten mehr als im Februar 2023. Die Preise für Obst stiegen um 0,9 Prozent. Dagegen sanken die Molkereiprodukte um 6,0 Prozent, darunter die Preise für Milch um 10,4 Prozent. Gemüse war im Durchschnitt um 5,1 Prozent, Speisefette und -öle um 2,2 Prozent günstiger als im Februar 2023.
Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Februar 2024 bei 3,2 Prozent. Im Januar 2024 hatte dieser Wert leicht niedriger bei 3,1 Prozent gelegen.
Preise für Waren
Die Preise für Waren insgesamt stiegen im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 um 0,2 Prozent und gegenüber Februar 2023 um 0,8 Prozent. Verbrauchsgüter verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent. Zu diesen zählen neben den Energieprodukten und den Nahrungsmitteln unter anderem auch Tabakwaren (plus 6,6 Prozent).
Die Preise für Gebrauchsgüter stiegen im Februar 2024 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Teurer als im Februar 2023 waren beispielsweise Personenkraftwagen (plus 5,4 Prozent) und Bekleidungsartikel (plus 3,7 Prozent). Für Möbel und Leuchten mussten Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozent geringere Preise zahlen. Günstiger als im Februar 2023 waren auch Computer (minus 9,5 Prozent), Fernsehgeräte (minus 8,0 Prozent) und Mobiltelefone (minus 5,2 Prozent).
Preise für Dienstleistungen
Die Preise für Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) lagen im Februar 2024 um 0,9 Prozent höher als im Vormonat und um 4,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs hat das Deutschlandticket („49-Euro-Ticket“) seit Mai 2023 einen inflationsdämpfenden Effekt: Verbundfahrkarten waren im Februar 2024 durchschnittlich 25,5 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Flüge waren im Februar 2024 um 1,5 Prozent günstiger, Pauschalreisen dagegen 6,5 Prozent teurer als im Februar 2023. Die Preise für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent, Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr sogar um 19,7 Prozent.
Übernachtungen waren im Februar 2024 um 1,5 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Für Gaststättendienstleistungen zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher um 8,3 Prozent höhere Preise. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen kosteten 9,3 Prozent mehr als im Februar 2023, Telekommunikationsdienstleistungen waren um 1,0 Prozent teurer.
Die Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) lagen im Februar 2024 um 0,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Februar 2023 stiegen die Nettokaltmieten um 2,0 Prozent.
Hinweise:
Die im Verbraucherpreisindex berücksichtigten Preise für fossile Brennstoffe (Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas) umfassen auch die CO2-Abgabe. Diese stieg zum 1. Januar 2024 von 30 auf 45 Euro pro Tonne.
Im Dezember 2022 hatte der Bundesgesetzgeber die Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen beschlossen. Gemäß diesen Energiepreisbremsen wurde jeweils ein Kontingent von 80 Prozent des Verbrauchs auf einen Referenzpreis gedeckelt (Erdgas: 12 Cent pro Kilowattstunde, Fernwärme: 9,5 Cent pro Kilowattstunde, Strom: 40 Cent pro Kilowattstunde). Für den restlichen Verbrauch musste der vertragliche Arbeitspreis gezahlt werden. Die Gas-, Wärme- und Strompreisbremsen wirkten sich von Januar bis Dezember 2023 auf die Verbraucherpreise aus, sofern die vertraglichen Arbeitspreise für Erdgas, Fernwärme und Strom oberhalb des jeweiligen Referenzpreises lagen.
Am 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket (kurz: „D-Ticket“ oder „49-Euro-Ticket“) eingeführt worden, das die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell entlasten soll. Gleichzeitig soll es einen Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn setzen und somit dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen. Für 49 Euro im Monat können Bürgerinnen und Bürger mit dem Deutschlandticket den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet nutzen.
Die exakte Auswirkung bestimmter Einflussfaktoren (z. B. der CO2-Abgabe, Mehrwertsteuersätze) auf die Inflationsrate ist nicht separat quantifizierbar.
Die Ergebnisse für Februar 2024 gelten zunächst als vorläufig. Ab dem 5. März 2024 (endgültige Landesergebnisse) finden Sie auf unserer Fachseite ein umfangreiches und detailliertes Datenangebot zu den Verbraucherpreisen im Februar 2024.
Mehr Zahlen erhalten Sie in der Tabelle im Anhang.
Die wichtigsten Konjunktur- und Wirtschaftsindikatoren für Hessen finden Sie kompakt zusammengefasst auf unserer Übersichtsseite.