Im Jahr 2023 hat die gesetzliche Krankenversicherung für die gut 5,5 Millionen versicherten Hessinnen und Hessen rund 20,7 Milliarden Euro ausgegeben. Damit erhöhten sich die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung um 5,1 Prozent bzw. 1,0 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr (Deutschland: plus 5,2 Prozent). Wie das Hessische Statistische Landesamt auf Basis der „Gesundheitsökonomischen Gesamtrechnungen der Länder“ weiter mitteilt, gab die gesetzliche Krankenversicherung für jede versicherte Hessin bzw. jeden versicherten Hessen im Schnitt 3 729 Euro aus. Das waren 57 Euro weniger als der Bundesdurchschnitt von 3 786 Euro.
Mit einem Ausgabenanteil von 53,4 Prozent war die gesetzliche Krankenversicherung auch im Jahr 2023 der größte Ausgabenträger im hessischen Gesundheitswesen. Insgesamt lagen die Gesundheitsausgaben für alle Ausgabenträger in Hessen im Jahr 2023 bei 38,8 Milliarden Euro.
GKV-Finanzstabilisierungsgesetz: Ausgaben für Arzneimittel weiterhin auf Rekordniveau
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel erreichten in Hessen im Jahr 2023 einen neuen Rekordwert von 4,2 Milliarden Euro. Das entsprach durchschnittlichen Ausgaben für Medikamente von 754 Euro je versicherter Person. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Gesamtausgaben für Arzneimittel um 3,3 Prozent bzw. 135 Millionen Euro und damit weniger stark als die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen insgesamt. Maßgeblich zu diesem moderaten Anstieg beigetragen haben die seit Anfang 2023 wirkenden Regelungen des Gesetzes zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Finanzstabilisierungsgesetz). Darin sind unter anderem Maßnahmen zur Preisregulierung von Arzneimitteln enthalten.
Anstieg der Kosten für den allgemeinen Gesundheitsschutz erneut überdurchschnittlich, ärztliche Leistungen pro Kopf am höchsten
Unter allen von der gesetzlichen Krankenversicherung getragenen Leistungsausgaben im Jahr 2023 in Hessen gab es den stärksten Zuwachs bei den Ausgaben für den allgemeinen Gesundheitsschutz: Die Kosten stiegen von 189 Millionen Euro im Jahr 2022 um 13,7 Prozent auf 215 Millionen Euro, nachdem sie sich bereits im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 16,8 Prozent erhöht hatten. Dem Bereich des allgemeinen Gesundheitsschutzes werden insbesondere die von den Gesundheitsämtern im Rahmen der Gesundheitsbeobachtung, des Infektionsschutzes, der allgemeinen und speziellen Hygieneüberwachung oder des Umweltmonitorings bereitgestellten Gesundheitsgüter zugeordnet. Konkrete Beispiele sind HIV-Tests der Gesundheitsämter und der Impfschutz.
Die ärztlichen Leistungen, wie beispielsweise die Ausgaben für die Ausstellung von Rezepten oder Laborleistungen, nahmen in Hessen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent bzw. 265 Millionen Euro auf 6,4 Milliarden Euro zu. Das waren durchschnittlich 1 158 Euro je gesetzlich krankenversicherter Person und damit die höchsten Ausgaben pro Kopf innerhalb der Leistungsarten.
Hinweise:
Die hier ausgewiesenen Gesundheitsausgaben sind die laufenden Ausgaben. Diese umfassen die gesamten Gesundheitsausgaben ohne Investitionen. Zu den Gesundheitsausgaben zählen alle Käufe von Waren und Dienstleistungen, die zum Zweck der Prävention, Rehabilitation und Pflege getätigt werden, die Kosten der Verwaltung sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Als Ausgabenträger werden in der Gesundheitsausgabenrechnung alle öffentlichen und privaten Institutionen bezeichnet, die Leistungen für die Gesundheit finanzieren.
Die veröffentlichten Ergebnisse beruhen auf den Berechnungen der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“Öffnet sich in einem neuen Fenster (AG GGRdL).
Mehr Zahlen erhalten Sie in unserer Tabelle „Laufende Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in Hessen 2013 bis 2023 nach Leistungsarten“ zum Download.