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Hessisches Statistisches Landesamt

79 Prozent der hessischen Haushalte heizen mit Gas oder Öl

Aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus zufolge sind im Jahr 2022 Gas und Öl für 79 Prozent der hessischen Haushalte die wesentlichsten Energieträger zur Beheizung der Wohnung gewesen. 3 Prozent der Haushalte nutzten erneuerbare Energien. Insbesondere im Süden Hessens heizten Haushalte überdurchschnittlich häufig mit Gas. In Mittel- und Nordhessen war das Heizen mit Öl verbreiteter.

Im Jahr 2022 sind Gas und Öl für die rund 2,88 Millionen hessischen Haushalte die wichtigsten Energieträger zum Heizen gewesen (79 Prozent). Das geht aus aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus hervor. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, heizten mehr als die Hälfte der Haushalte in Hessen im Jahr 2022 mit Gas (54 Prozent). Jeder vierte Haushalt beheizte die Wohnung mit Öl (25 Prozent), jeder zehnte mit Fernwärme (10 Prozent). 3 Prozent der Haushalte nutzten erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarenergie oder Erdwärme zum Heizen und weitere 8 Prozent sonstige Energieträger wie Strom, Holz(-pellets) oder Kohle.

Insbesondere Miethaushalte auf Heizen mit Gas angewiesen

Rund 59 Prozent der 1,66 Millionen hessischen Haushalte, die 2022 in einem Mietverhältnis lebten, gaben Gas als wesentlichen Energieträger an. Bei den 1,22 Millionen Haushalten, die im eigenen Eigentum lebten, traf dies auf knapp die Hälfte (49 Prozent) zu. Umgekehrt heizte jeder dritte Eigentümerhaushalt mit Heizöl (32 Prozent), während dies bei den Mieterhaushalten auf jeden fünften zutraf (21 Prozent). Erneuerbare Energien wurden in Eigentümerhaushalten mit 4 Prozent etwas häufiger zum Heizen verwendet als in Miethaushalten (2 Prozent).

Gas in Großstädten dominant, Kleinstädte heizen vermehrt mit Öl

Auch in den kreisfreien Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern Frankfurt am Main, Wiesbaden, Kassel, Darmstadt und Offenbach am Main dominierte das Heizen mit Gas. Zusammengefasst nutzten dort zwei Drittel der Haushalte diesen Energieträger (66 Prozent). Weitere 18 Prozent nutzten Fernwärme, während 9 Prozent der Haushalte Öl zur Beheizung der Wohnung verwendeten.
In Kleinstädten beziehungsweise Orten mit bis zu 20 000 Einwohnerinnen und Einwohnern war zwar Gas für 42 Prozent der Haushalte der wesentlichste Energieträger, jedoch beheizten fast genauso viele Haushalte ihre Wohnung mit Öl (39 Prozent). Das Heizen mittels Fernwärme spielte in Kleinstädten mit 5 Prozent eher eine untergeordnete Rolle.

Auch deutliche regionale Unterschiede

Regional zeigten sich ebenfalls deutliche Unterschiede: Insbesondere im Regierungsbezirk (RB) Darmstadt in Südhessen heizten Haushalte überdurchschnittlich häufig mit Gas (60 Prozent). In Mittel- und Nordhessen (RB Gießen bzw. Kassel) lag der Anteil mit 46 Prozent beziehungsweise 44 Prozent deutlich darunter. Wesentlich verbreiteter war in den Regierungsbezirken Gießen und Kassel hingegen das Heizen mit Heizöl: Rund jeder dritte Haushalt in diesen Regionen nutzte diesen Energieträger (RB Gießen: 33 Prozent; RB Kassel: 35 Prozent). In Südhessen heizte demgegenüber nur jeder fünfte Haushalt mit Heizöl (21 Prozent). Nahezu ausgeglichen nutzten die Haushalte in den drei Regierungsbezirken Fernwärme: In Südhessen heizten die Haushalte mit 10 Prozent geringfügig häufiger mit Fernwärme als in Mittel- und Nordhessen (jeweils 9 Prozent).

Hinweis:

Diese Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, einer seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführten Befragung der amtlichen Statistik. Dank der Selbstauskünfte der Befragten liegen aussagekräftige statistische Daten zu den Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische, wirtschaftliche und soziale Entscheidungen, stehen aber auch der Wissenschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Methodische Hinweise:

Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten zum Mikrozensus. Die hier dargestellten Ergebnisse stammen aus dem vierjährlich erhobenen Zusatzprogramm Wohnen (Aufbereitungsstand 31. März 2023), das erstmals im Rahmen des 2020 neu gestalteten Mikrozensus durchgeführt wurde. Vergleiche mit den Ergebnissen aus früheren Jahren sind daher nur sehr eingeschränkt möglich.

Für die Ergebnisse wurden lediglich Haushalte am Hauptwohnsitz ausgewertet, die alleine in einer Wohnung leben. Das heißt, dass zum Zeitpunkt der Befragung neben dem befragten Haushalt kein weiterer Haushalt in der Wohnung gelebt hat. Insbesondere klassische Wohngemeinschaften sind daher nicht Bestandteil der ausgewiesenen Ergebnisse.

Die Angaben sind ohne Rücksicht auf die Endsumme auf- bzw. abgerundet worden. Das Ergebnis der Summierung der Einzeldaten kann deshalb geringfügig von der Endsumme abweichen.

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