Münzstapel mit unterschiedlich vielen Münzen nach Höhe gestapelt

100 Jahre Weltspartag: Hessinnen und Hessen sparen wieder weniger

1924 wurde der Weltspartag bei einer internationalen Sparkassen-Konferenz in Mailand ins Leben gerufen und feiert demnach in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Heute wird er in vielen Ländern der Welt genutzt, um sowohl sparsames Wirtschaften zu bewerben, als auch die Finanzerziehung zu fördern. Viele Menschen in Deutschland kennen die Spardosen, die man als Kind oft bei den ersten Bankbesuchen zum Weltspartag geschenkt bekommt. Doch wie sparsam waren die Hessinnen und Hessen in den vergangenen Jahren wirklich?

Im Rückblick auf die Jahre 1991 bis 2022 zeigt sich tendenziell eine leicht sinkende Sparquote der Hessinnen und Hessen: 1991 hatte sie noch bei 14,2 Prozent gelegen. Der Tiefststand wurde im Jahr 2000 mit einer Sparquote von 10,4 Prozent erreicht und sie blieb bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie auf einem ähnlichen Niveau. In den ersten beiden Pandemie-Jahren stieg sie jedoch merklich an: Während die Sparquote 2019, im Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, noch bei 12,0 Prozent gelegen hatte, betrug sie 17,3 Prozent im Jahr 2020 und 15,4 Prozent im Jahr 2021. Nach dem Wegfall der coronabedingten Einschränkungen und im Zuge der hohen Inflation näherte sich die Sparquote der hessischen Privathaushalte wieder dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie an: 2022 sparten die Hessinnen und Hessen 11,9 Prozent ihres verfügbaren Einkommens.

Pro Kopf wurden 2022 in Hessen durchschnittlich 3 190 Euro zur Seite gelegt. Das waren 19,3 Prozent weniger als 2021. Die Hessinnen und Hessen nutzten ihr verfügbares Einkommen vermehrt zu Konsumzwecken: Die preisbereinigten Konsumausgaben stiegen 2022 gegenüber dem Vorjahr in Hessen um 2,7 Prozent. Pro Kopf betrugen die hessischen Konsumausgaben in jeweiligen Preisen 23 640 Euro (plus 8,6 Prozent). Trotzdem waren die Hessinnen und Hessen im bundesweiten Vergleich recht sparsam: Nur Bayern (12,9 Prozent), Baden-Württemberg (12,8 Prozent) und Berlin (12,5 Prozent) hatten 2022 höhere Sparquoten.

Hinweise:

Mehr Zahlen rund um Sparen, Konsum und Einkommen erhalten Sie im DashboardÖffnet sich in einem neuen Fenster der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.

Die Sparquote beschreibt, welcher Anteil am verfügbaren Einkommen zum Sparen verwendet wird.

Für die Berechnungen wird eine Vielzahl von Datenquellen mit unterschiedlichen Bereitstellungszeiträumen ausgewertet. Die Ergebnisse können daher erst nach einer entsprechenden Zeitspanne veröffentlicht werden und es handelt sich bei den Daten für 2022 um die aktuell verfügbaren Ergebnisse. Mit dieser Veröffentlichung wurden auch die drei Vorjahre (2019 bis 2021) überarbeitet. Die bisher veröffentlichten Ergebnisse für diese Jahre verlieren hiermit ihre Gültigkeit. Erste Ergebnisse für das Jahr 2023 werden im Juli 2025 veröffentlicht. Weitere Informationen zu Terminen und Hintergründen erhalten Sie auch im StatistikportalÖffnet sich in einem neuen Fenster der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.