Eine Hand, die schwebende Grafiken hochhält

Neun spannende Fakten über die Arbeit des Hessischen Statistischen Landesamts

Im Hessischen Statistischen Landesamt laufen zahlreiche Informationen und Daten zusammen: von der Zahl der Handwerksunternehmen über die Bevölkerungsentwicklung bis hin zum Verbraucherpreisindex. Dank unseres umfangreichen Datenportfolios können Sie, im wahrsten Sinne des Wortes, bei verschiedensten hessischen Themen auf uns zählen. Welche Daten wir zur Verfügung stellen, wie wir arbeiten und welche Grundsätze uns hierbei leiten – all das haben wir in neun interessanten und teils überraschenden Fakten zusammengestellt.

Fakt 1: Wir liefern Zahlen für Hessen

Wenn es um Zahlen, Daten und Fakten über Hessen geht, sind wir für viele Menschen in unserem Land die zentrale Informationsquelle. Unsere Daten decken ein breites thematisches Spektrum ab und machen uns zu Hessens Informationsdienstleister Nummer eins. Wie hoch ist der Anteil erneuerbarer Energien in Hessen? Wie entwickelt sich die Inflationsrate in unserem Land? Wie viele Menschen in Hessen pendeln zur Arbeit? Unsere Aufgabe ist es, diese und viele weitere Fragen verlässlich zu beantworten und die Ergebnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen. Dafür stellen wir rund 1 100 statistische Publikationen und gut 260 Pressemitteilungen pro Jahr bereit. Darüber hinaus beantworten wir jährlich etwa 2 000 Datenanfragen. Aber nicht nur die Fülle an Informationen zeichnet uns aus, sondern auch der Umstand, dass wir nahezu alle unsere Daten kostenfrei über unsere Internetseite zur Verfügung stellen. Damit sorgen wir dafür, dass Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie alle anderen Interessierten auf unseren Wissensschatz schnell und einfach zurückgreifen können.

Fakt 2: Die amtliche Statistik ist mittendrin im Leben der Hessinnen und Hessen

Wie lebt es sich in Hessen – wer könnte das besser beurteilen als die Hessinnen und Hessen selbst? Daher befragt das Hessische Statistische Landesamt für den Mikrozensus rund 30 000 private Haushalte in Hessen zu ihrem Leben – von Fragen zum Haushalt und zur Wohnsituation über die Arbeit bis hin zur Internetnutzung. Das Ergebnis: ein wichtiger Einblick in die wirtschaftliche und soziale Situation der hessischen Bürgerinnen und Bürger. Durch den Mikrozensus wissen wir beispielsweise, dass fast jede dritte erwerbstätige Person 2023 zumindest gelegentlich im Homeoffice gearbeitet hat, in 41 Prozent aller hessischen Haushalte nur eine Person lebte und Haushalte, die 2022 zur Miete wohnten, durchschnittlich rund 30 Prozent ihres Einkommens hierfür aufwendeten. Im Schnitt kauften übrigens 84 Prozent der Hessinnen und Hessen zwischen 16 und 74 Jahren 2023 online ein – auch das ist eine Erkenntnis aus dem Mikrozensus.
Diese Einblicke sind nur möglich, weil rund ein Prozent der hessischen Bevölkerung am Mikrozensus teilnimmt. Damit ist der Mikrozensus die größte Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik und ein gutes Beispiel, wie wichtig direkte Auskünfte von Hessinnen und Hessen für viele Erhebungen sind. 

Fakt 3: Alle Statistiken haben eine gesetzliche Grundlage

Keine Statistik ohne Gesetz: Welche Erhebungen wir durchführen, ist in europäischen, nationalen und hessischen Gesetzen klar geregelt. Diese Vorgaben sind für uns bindend. Das hat zur Folge, dass es in den meisten Fällen zunächst eine Gesetzesänderung braucht, um andere oder neue Daten zu erheben. Der vorgegebene Rahmen hat aber auch klare Vorteile: Er macht die amtliche Statistik verlässlich, repräsentativ und nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass viele Menschen, Behörden und Institutionen unsere Daten regelmäßig nutzen und mit ihnen weiterarbeiten. Sie können dank der klaren Regelungen darauf zählen, dass sie bei uns immer die Informationen finden, die sie brauchen.

Fakt 4: Standardisierung schafft Vergleichbarkeit

Standardisierung ist für die amtliche Statistik von großer Bedeutung, und das aus gutem Grund: Denn einheitliche Prozesse, Definitionen und Verfahren ermöglichen es, Ergebnisse miteinander zu vergleichen. In Deutschland wurde sich, angelehnt an europäische Vorgaben, auf die sogenannten GMAS-Phasen (Geschäftsprozessmodell Amtliche Statistik) verständigt. Sie untergliedern die Statistikproduktion in acht Phasen: Bedarf bestimmen, konzipieren, aufbauen, Daten gewinnen, aufbereiten, analysieren, verbreiten und evaluieren. Ein wesentlicher Vorteil dieser Phasen: Innerhalb des Statistischen Verbunds gibt es einheitliche Prozesse. Davon profitiert wiederum die Zusammenarbeit. Außerdem können die Daten aus Hessen dank der vorgegebenen Standards in Bundes- und Europastatistiken einfließen. Standardisierung unterstützt also dabei, verlässliche Zahlen für Hessen, Deutschland und Europa zu gewährleisten.

Fakt 5: Qualität als oberste Maxime der amtlichen Statistik

Die Hauptaufgabe der amtlichen Statistik ist es, qualitativ hochwertige Daten zu veröffentlichen. Maßgeblich für unser Qualitätsverständnis ist der Verhaltenskodex für europäische Statistiken (Code of Practice) von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union. Dieser liegt auch den deutschen Qualitätsstandards zugrunde. Bei der Entwicklung, Erstellung und Verbreitung unserer Statistiken verpflichten wir uns, Relevanz, Genauigkeit, Aktualität und Pünktlichkeit, Zugänglichkeit und Klarheit sowie Vergleichbarkeit und Kohärenz sicherzustellen. Die „Hüterinnen und Hüter der Qualität“ in unserem Haus sind die Mitarbeitenden im Bereich Qualitätsmanagement und Innenrevision. Sie prüfen und verbessern gemeinsam mit den Fachabteilungen statistische Verfahren und Prozesse. Dass Qualität bei uns einen hohen Stellenwert hat, zeigt sich auch auf europäischer Ebene: Das Hessische Statistische Landesamt vertritt die Länder in der europäischen Arbeitsgruppe für Qualitätsmanagement (Working Group on Quality) und befindet sich damit am Puls der europäischen Qualitätssicherung.

Fakt 6: Moderne Methoden erleichtern die Arbeit

Die amtliche Statistik hat sich im Laufe der Zeit zu einem modernen Informationsdienstleister und Datenproduzenten entwickelt. Während früher grundsätzlich alle eingehenden Daten von Mitarbeitenden des Hessischen Statistischen Landesamts manuell erfasst werden mussten, ist dieser Prozess mittlerweile digitalisiert. Gemäß gesetzlichen Vorgaben dürfen Statistikmeldungen von Unternehmen seit 2013 nur noch elektronisch eingereicht werden. Damit war ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer digitalen Datenverarbeitung erreicht. Digitalisierung hat aber noch weitere Vorteile: So werden moderne, digitale Verfahren gezielt eingesetzt, um den Arbeitsaufwand für Befragte so gering wie möglich zu halten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Verdiensterhebung, bei der die benötigten Daten weitestgehend automatisiert aus der Lohnabrechnungssoftware und den Personalstammdaten übermittelt werden können. Die erhobenen Daten werden im Hessischen Statistischen Landesamt im Anschluss größtenteils automatisiert gefiltert, plausibilisiert und bearbeitet. Das Ergebnis ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten – nicht zuletzt, da die Ergebnisse der Verdienststrukturen etwa 20 Monate schneller zur Verfügung gestellt werden können als zuvor.

Fakt 7: „Experimentelle Statistik“ als Innovationsschmiede

Mit qualmenden Reagenzgläsern und bunten Flüssigkeiten im wissenschaftlichen Labor hat die experimentelle Statistik zwar nichts zu tun, im übertragenen Sinne passt dieses Bild aber sehr gut: Denn auch im Hessischen Statistischen Landesamt hinterfragen wir bestehende Methoden und entwickeln neue, innovative Verfahren. So suchen wir nach neuen Datenquellen, um Auskunftspflichtige zu entlasten und aktuellere Ergebnisse bereitzustellen. Dabei greifen wir beispielsweise auf „Webscraping“ zurück: Für die Beherbergungsstatistik werden Daten aus Hotelportalen im Internet automatisch extrahiert und aufbereitet. Außerdem setzen wir für die Erfassung von Ernteerträgen auf Satellitenbilder und maschinelles Lernen. Diese und viele weitere Beispiele verdeutlichen: Digitalisierung bietet für die amtliche Statistik ein großes Potenzial, das auch aktiv genutzt wird. Dabei ist das Hessische Statistische Landesamt im Statistischen Verbund für den Bereich „Neue, digitale Daten“ zuständig und treibt das Thema federführend für die amtliche Statistik voran.

Fakt 8: Unsere Statistiken beeinflussen das Leben in Hessen – heute und morgen

Was wäre, wenn es keine amtliche Statistik in Hessen gäbe? Was auf den ersten Blick nicht besonders bedrohlich wirkt, hätte langfristig schwerwiegende Folgen: Politische, verwaltungsbezogene und wirtschaftliche Entscheidungen müssten aus dem Bauch heraus oder auf Basis ungeprüfter Annahmen getroffen werden. Damit wären sie kaum nachvollziehbar und fehleranfällig. Der amtlichen Statistik kommt somit eine wichtige Aufgabe für eine funktionierende Gesellschaft zu. Das wird mit Hilfe von konkreten Beispielen noch deutlicher: So geben Geburtenzahlen Aufschluss darüber, wie viele Kinderbetreuungsplätze benötigt werden. Verkehrsdaten zeigen an, wo die Verkehrsführung verbessert werden sollte. Das ist beispielsweise der Fall, wenn an einer Kreuzung besonders viele Unfälle passieren. Und Zahlen zum Wohnungsbestand können dazu führen, dass Wohnungsbau in einer Region gezielt gefördert wird. Doch nicht nur das: Die amtliche Statistik spielt auch im Umgang mit Desinformation eine wichtige Rolle. Um Fake News etwas entgegenzusetzen, braucht es verlässliche Daten wie die des Hessischen Statistischen Landesamts. Diese werden einem ausgeprägten Qualitätsmanagement unterzogen, sodass Sie auf unsere Daten zählen können.

Fakt 9: Rund 330 Menschen haben einen Job, der zählt!

Im Hessischen Statistischen Landesamt arbeiten rund 330 Menschen daran, Informationen für Hessen bereitzustellen. Was sie gemeinsam haben? Ihr Herz schlägt für Zahlen, Daten und Fakten. Da liegt es auf der Hand, dass die Mehrzahl unserer Mitarbeitenden in der Statistik tätig ist. Doch auch im Personalwesen, in der Verwaltung, im Qualitätsmanagement oder in der Programmierung gibt es bei uns spannende berufliche Möglichkeiten. Neben einem sicheren und sinnstiftenden Job im öffentlichen Dienst des Landes Hessen bieten wirzahlreiche Benefits: verschiedene Arbeits- und Teilzeitmodelle, bis zu 50 Prozent Homeoffice, einen modernen, familienfreundlichen Arbeitsplatz, ein LandesTicketHessen sowie vergünstigte Konditionen für das Firmenfitness-Programm Wellhub. Sie möchten Teil unseres Teams werden? Dann schauen Sie sich gern unsere aktuellen Stellenangebote an. Wir freuen uns auf Sie!