Stromzähler

Hessisches Statistisches Landesamt

Hessischer Endenergieverbrauch 2020 durch Corona-Pandemie auf Tiefstand

Der hessische Endenergieverbrauch (EEV) hat 2020 mit insgesamt 679,3 Petajoule (PJ) seinen bisherigen Tiefstand erreicht. Hintergrund ist maßgeblich der Einbruch des internationalen Luftverkehrs durch die Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie: Der Einsatz von Flugkraftstoffen halbierte sich gegenüber dem Vorjahr.

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Der hessische Endenergieverbrauch (EEV) betrug 2020 insgesamt 679,3 Petajoule (PJ). Im Vergleich zum Vorjahr sank er um 133,6 PJ bzw. 16,4 Prozent und erreichte damit seinen bisherigen Tiefstand. Hintergrund des niedrigen Energieverbrauchs sind maßgeblich die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Verkehrssektor mit 121,6 PJ bzw. 30,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem der Einbruch des internationalen Luftverkehrs im Rahmen der coronabedingten Reisebeschränkungen spielte eine wichtige Rolle: Der Einsatz von Flugkraftstoffen sank gegenüber dem Vorjahr um 105,7 PJ bzw. 52,9 Prozent. Im Gegensatz zu allen übrigen Sektoren erhöhte sich der hessische EEV in den Haushalten um 2,0 PJ bzw. 1,1 Prozent. Diese Entwicklung kann darauf zurückgeführt werden, dass sich die Menschen während der Corona-Pandemie überdurchschnittlich viel zuhause aufhielten und entsprechend mehr Energie verbrauchten.

Stromerzeugung überwiegend aus erneuerbaren Energien

Die hessische Bruttostromerzeugung betrug im Jahr 2020 insgesamt 17,0 Terawattstunden (TWh). Dabei stammte über die Hälfte der Strommenge (53,0 Prozent) aus erneuerbaren Energieträgern. Windkraft machte mit 50,1 Prozent den mit Abstand größten Teil dieser Erzeugung aus, gefolgt von Photovoltaik (21,3 Prozent) und Biogas (12,5 Prozent). Die in Hessen erzeugte Strommenge ist jedoch niedriger als der hessische Strombedarf: 2020 wurden 53,2 Prozent des Bruttostromverbrauchs über Bezüge aus anderen Bundesländern gedeckt. Der hessische Bruttostromverbrauch betrug 2020 insgesamt 36,3 TWh, das sind 1,0 TWh weniger als im Vorjahr.

Hinweise:

Unter Bruttostromerzeugung versteht man die gesamte in Stromerzeugungsanlagen erzeugte elektrische Arbeit. Darin ist auch der elektrische Eigenbedarf des Kraftwerks enthalten.

Der Bruttostromverbrauch ist die gesamte verbrauchte elektrische Arbeit, dazu gehören die Bruttostromerzeugung sowie der Stromaustauschsaldo (Stromimporte minus Stromexporte). In Hessen ist der Stromaustauschsaldo überwiegend von Importen bestimmt.

Der Endenergieverbrauch ist die Summe aller Energieträger, mit denen unmittelbar Nutzenergie (z. B. Licht, Wärme oder Antriebsenergie) erzeugt wird.

1 Terawattstunde entspricht 3,6 Petajoule.

Joule ist in der amtlichen Statistik die Standardeinheit für den Energieverbrauch. 1 Petajoule entspricht 1 Billiarde (10¹⁵) Joule. Wattstunde ist in der amtlichen Statistik die Standardeinheit für Strom.

Der Bericht „Daten zur Energiewirtschaft in Hessen“ bildet eine Datengrundlage, um den Fortschritt der Energiewende nachzuvollziehen. Er wird im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen angefertigt und basiert auf den Daten der amtlichen Energiestatistik sowie der hessischen Energie- und CO2-Bilanzen, die nach den Vorgaben des Länderarbeitskreises Energiebilanzen erstellt werden.

Weitere Zahlen und Informationen zum Thema Energiewirtschaft in Hessen erhalten Sie auf unserer Fachseite.

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