Konsum
Der Konsum der hessischen Privathaushalte ist im Jahr 2021 gegenüber 2020 um 4,1 Prozent oder 860 Euro auf 21 760 Euro je Einwohnerin und Einwohner gestiegen. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“. Damit war die Entwicklung in Hessen stärker als in Gesamtdeutschland (plus 3,5 Prozent). Auch das Niveau lag in Hessen im Jahr 2021 um 2,1 Prozent über dem Länderdurchschnitt (21 320 Euro je Einwohnerin und Einwohner). Bereinigt um die Steigerung der Verbraucherpreise im Jahr 2021 nahm der Konsum pro Kopf in Hessen um 1,2 Prozent zu (Deutschland: plus 0,4 Prozent).
Die Corona-Pandemie hat den Konsum auf mehrere Arten beeinflusst, z. B. durch die Einschränkungen im Handel oder in der Gastronomie, durch negative wirtschaftliche Erwartungen, zum Teil aber auch durch Angebotsengpässe. Dies führte dazu, dass die hessischen Privathaushalte 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger konsumierten (minus 5,3 Prozent) und mehr sparten (17,2 Prozent ihres verfügbaren Einkommens). Das Konsum-Niveau von 2019 (22 070 Euro je Einwohnerin und Einwohner) wurde 2021 noch nicht wieder erreicht. Ein gegenüber 2020 um 2,3 Prozent gestiegenes verfügbares Einkommen sowie zeitweise Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen könnten den zunehmenden Konsum im Jahr 2021 begünstigt haben.
Sparen
Konsum ist eine von zwei Möglichkeiten, wie private Haushalte ihr verfügbares Einkommen verwenden können. Die andere ist Sparen. Im Jahr 2021 betrug das verfügbare Einkommen je Einwohnerin und Einwohner in Hessen 25 020 Euro (Deutschland: 24 410 Euro). Mit 21 760 Euro konsumierten die Hessinnen und Hessen 87,0 Prozent ihres verfügbaren Einkommens (Deutschland: 87,3 Prozent). Den Rest (13,0 Prozent bzw. 3 260 Euro) sparten sie.
Da die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche (betriebliche Altersvorsorge) ebenfalls dem Sparen zugerechnet wird, lag die Gesamtsumme bei 4 010 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Daraus resultiert eine Sparquote von 15,6 Prozent. Die Sparquote ist der Anteil des gesamten Sparens am verfügbaren Einkommen zuzüglich der Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche. Bundesweit wiesen nur Bayern (16,9 Prozent), Baden-Württemberg (16,7 Prozent) und Hamburg (15,7 Prozent) höhere Sparquoten als Hessen auf.
Hinweise
Diese und weitere aktuelle Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen finden Sie im interaktiven VGR-DashboardÖffnet sich in einem neuen Fenster. In unserer ÜbersichtsgrafikÖffnet sich in einem neuen Fenster finden Sie zudem die Entwicklung der Sparquote und der privaten Konsumausgaben ab dem Jahr 2012.
Um die Sparquote zu berechnen, werden der Teil des verfügbaren Einkommens, der nicht für Konsum ausgegeben wird, und der Betrag, um den die betrieblichen Versorgungsansprüche zugenommen haben, addiert. Das Ergebnis wird durch das verfügbare Einkommen und die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche geteilt.