Zum Tag der Verkehrssicherheit am 17. Juni macht das Hessische Statistische Landesamt auf die Verkehrsunfallstatistik aufmerksam: Demnach sind 24 967 Personen im vergangenen Jahr im hessischen Straßenverkehr verunglückt, davon 208 Personen tödlich. Der diesjährige Aktionstag rückt vor allem schwächere Verkehrsteilnehmende in den Mittelpunkt. Dazu zählen 4 442 Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sowie 1 803 Fußgängerinnen und Fußgänger, die 2022 in Hessen bei Unfällen verletzt oder getötet wurden. Zusammen machen sie ein Viertel (25,0 Prozent) aller bei Unfällen Verletzten und Getöteten aus.
Mit dem Tag der Verkehrssicherheit will der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) für das Thema Sicherheit im Straßenverkehr sensibilisieren. Die Aktion mit dem Motto „Wir für #VisionZero“ strebt das Ziel an, dass es keine weiteren Getöteten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr geben soll.
Höheres Risiko von Verletzungen und Todesfällen zu Fuß und auf dem Fahrrad
Der Unfallstatistik zufolge waren Personen auf dem Rad oder zu Fuß bei Verkehrsunfällen stärker gefährdet, verletzt oder getötet zu werden. Der Anteil der Fußgängerinnen und Fußgänger an der Gesamtzahl aller Personen, die an einem Unfall mit Personenschäden beteiligt waren, betrug 5,2 Prozent (1 908 Personen). Demgegenüber lag ihr Anteil bei 16,3 Prozent der Getöteten (34 Personen) und 7,1 Prozent der Verletzten (1 769 Personen). 12,9 Prozent aller Beteiligter an einem Unfall mit Personenschäden waren Radfahrerinnen und Radfahrer (4 769 Personen), ihr Anteil an den tödlich Verunglückten lag bei 13,5 Prozent (28 Personen) und an den Verletzten bei 17,8 Prozent (4 414 Personen).
Fußgängerinnen und Fußgänger waren die drittgrößte Gruppe unter den tödlich Verunglückten in Hessen 2022. Am häufigsten kamen Fahrerinnen und Fahrer von PKWs (37,5 Prozent) und von Motorrädern (23,6 Prozent) bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Radfahrerinnen und Radfahrer verunglückten am vierthäufigsten tödlich. Die Radfahrerinnen und Radfahrer bilden außerdem die zweitgrößte Gruppe bei den Verletzten, hinter den PKW-Fahrerinnen und -Fahrern (56,8 Prozent) und vor den Motorrad-Fahrerinnen und -Fahrern (10,8 Prozent), die Fußgängerinnen und Fußgänger waren am vierthäufigsten betroffen. Bei 85,3 Prozent der Unfälle waren Fahrerinnen und Fahrer von Kraftfahrzeugen einschließlich Motorrädern die Hauptverursachenden von Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden.
6,5 Prozent der Verunglückten waren jünger als 15 Jahre
Unter den Personen, die 2022 bei Verkehrsunfällen auf hessischen Straßen verunglückten, waren zudem 6,5 Prozent jünger als 15 Jahre. 1 632 Kinder und Jugendliche wurden verletzt (14,8 Prozent schwer und 85,2 Prozent leicht), drei getötet. Rund die Hälfte der betroffenen Kinder und Jugendlichen (47,7 Prozent bzw. 778 Personen) war nicht direkt am Unfall beteiligt, sondern als Mitfahrerin oder Mitfahrer in einem Fahrzeug. 431 Personen unter 15 Jahren fuhren mit dem Fahrrad und 378 waren zu Fuß unterwegs, als der Unfall passierte. Bei 1 196 Kindern und Jugendlichen ereigneten sich die Unfälle innerhalb von Ortschaften.
Anstieg gegenüber dem Vorjahr, aber weiter unter Vorkrisenniveau
Im Vergleich zu den beiden vorherigen Jahren der Corona-Pandemie sind die Unfallzahlen im Jahr 2022 deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 19 155 Unfälle mit einer oder mehr verletzten oder getöteten Personen im Straßenverkehr. Im Jahr 2021 waren es mit 17 159 Unfällen 10,4 Prozent weniger als 2022 und im Jahr 2020 mit 17 407 Unfällen 9,1 Prozent weniger als 2022. Gegenüber 2019, dem entsprechenden Vergleichszeitraum vor Ausbruch der Corona-Pandemie, war die Zahl der Unfälle 2022 um 7,3 Prozent geringer. Im Jahr 2019 wurden 20 667 Verkehrsunfälle gezählt. Auch in der Langzeitbetrachtung gehen die Unfallzahlen zurück, so kamen im Jahr 2002 noch 26 596 Unfälle mit Personenschaden zustande. Damit sind die Zahlen im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2002 um 28,0 Prozent gesunken.
Hinweise
Die Angaben beziehen sich auf den im April 2022 veröffentlichten Statistischen Bericht Straßenverkehrsunfälle in Hessen 2022.