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Hessisches Statistisches Landesamt

Fahrgastzahlen im hessischen Nahverkehr 2023 um 7 Prozent gestiegen

Im Jahr 2023 haben hessische Busse und Bahnen im Nahverkehr insgesamt 1,87 Milliarden Fahrgäste transportiert. Diese legten dabei durchschnittlich 19 Kilometer pro Strecke zurück. Das Fahrgastaufkommen verzeichnete einen Zuwachs um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im langfristigen Vergleich von 2013 bis 2023 nahm die Zahl der Fahrgäste um 6 Prozent ab.

Insgesamt sind im Jahr 2023 gut 1,87 Milliarden Fahrgäste mit Bussen und Bahnen hessischer Verkehrsunternehmen unterwegs gewesen. Dies entsprach einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zuletzt 16 Prozent mehr Fahrgäste in Straßen- und U-Bahnen

Der Schienenpersonennahverkehr mit S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpress war 2023 das wichtigste Verkehrsmittel: Er beförderte rund 1,31 Milliarden Reisende und damit 70 Prozent aller Fahrgäste in Hessen. Linienbusse nutzten 16 Prozent der Fahrgäste (308 Millionen Personen) und Straßen- und U-Bahnen 14 Prozent der Reisenden (264 Millionen Personen).

Die Straßen- und U-Bahnen verzeichneten im Jahr 2023 mit 16 Prozent den stärksten Anstieg der Fahrgastzahlen gegenüber dem Vorjahr. Regionalzüge und S-Bahnen erzielten ein Plus von 6 Prozent und Linienbusse beförderten 5 Prozent mehr Fahrgäste als ein Jahr zuvor.

Im Durchschnitt legten die hessischen Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln 2023 rund 19 Kilometer pro Strecke zurück (mittlere Reiseweite) und damit etwa genauso viel wie im Vorjahr.

Weniger Fahrgäste in Bussen und Bahnen als noch vor zehn Jahren

Im Langzeitvergleich von 2013 bis 2023 zeigt sich ein rückläufiger Trend im hessischen Personenverkehr mit Bussen und Bahnen: Die Zahl der Reisenden ging von 1,99 Milliarden Fahrgästen im Jahr 2013 bis 2023 um insgesamt 6 Prozent zurück. Darunter verringerten sich die Beförderungen mit Eisenbahnen mit einem Minus von 10 Prozent (2013: 1,45 Milliarden Fahrgäste) besonders stark, während der Rückgang bei Omnibussen mit minus 3 Prozent (2013: 316 Millionen Fahrgäste) moderater ausfiel. Entgegen diesem Trend nahmen die Beförderungen mit Straßen- und U-Bahnen von 2013 bis 2023 um 17 Prozent zu (2013: 225 Millionen Fahrgäste).

Leichte Veränderungen zeigten sich langfristig bei der mittleren Reiseweite: Hatte diese im Jahr 2013 bei 20 Kilometern gelegen, ging sie bis 2023 durchschnittlich um 2 Kilometer zurück. Mit Linienbussen legten die Reisenden 2023 im Durchschnitt 6 Kilometer und damit 2 Kilometer weniger als noch im Jahr 2013 zurück. Bei Regionalzügen und S-Bahnen reduzierte sich die mittlere Reiseweite seit 2013 um 1 Kilometer auf 24 Kilometer im Jahr 2023. Bei den Straßen- und U-Bahnen blieb die mittlere Reiseweite im Zehn-Jahres-Vergleich mit 4 Kilometern gleich.

Nach dem Einbruch der Fahrgastzahlen während der Corona-Pandemie hatten sich zunächst Aufholeffekte mit hohen Zuwachsraten im Nahverkehr gezeigt, die auch mit der Einführung des Neun-Euro- sowie des Deutschland-Tickets einhergegangen waren. Diese Entwicklung verlor 2023 an Dynamik. Das Fahrgastaufkommen in Hessen erreichte bis 2023 noch nicht wieder das Niveau vom Jahr 2019, dem Jahr vor Pandemieausbruch (2,12 Milliarden Fahrgäste).

Hinweise:

Als Fahrgäste werden sogenannte Beförderungsfälle gezählt. Fahren im Berichtszeitraum Personen mehrfach, werden sie somit auch mehrfach gezählt.

Die mittlere Reiseweite gibt an, welche Entfernung die Reisenden im jeweiligen Verkehrsmittel zurücklegten. Fahrten zur Arbeit und zur Schule gehen in diese Kennzahl ebenso ein wie Dienstreisen und Fahrten in der Freizeit. Ein Wechsel des Verkehrsmittels, z. B. das Umsteigen vom Regionalzug in den Omnibus, bedeutet nach diesem Konzept, dass eine Fahrt beendet und eine andere Fahrt begonnen wurde.

Das Neun-Euro-Ticket hatte der Bundesgesetzgeber im Jahr 2022 temporär auf den Markt gebracht, um die Bürgerinnen und Bürger angesichts der stark gestiegenen Energiepreise finanziell zu entlasten und Anreize für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu schaffen. Es war ein einmaliges und auf die Monate Juni, Juli und August 2022 begrenztes Sonderangebot, das für neun Euro pro Kalendermonat eine bundesweite Nutzung des Nah- und Regionalverkehrs ermöglichte.

Das Deutschlandticket gibt es seit dem 1. Mai 2023 als dauerhaftes Angebot. Es knüpft an das Neun-Euro-Ticket an. Mit dem von Bund und Ländern mitfinanzierten Monatsabonnement konnten Fahrgäste bis 2024 für 49 Euro (seit 2025: 58 Euro) monatlich alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in ganz Deutschland nutzen.

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