In Hessen hat es zum Stichtag 15. Mai 2022 rund 3,0 Millionen Erwerbstätige gegeben. Das ergaben die Ergebnisse des Zensus 2022. Von den insgesamt 1,6 Millionen erwerbstätigen Männern waren 6,5 Prozent (104 100 Personen) in einer Führungsposition tätig. Der Anteil der Frauen in Führungspositionen an allen 1,4 Millionen erwerbstätigen Frauen betrug 3,2 Prozent (45 800 Personen). Männer hatten damit doppelt so häufig eine Führungsposition inne wie Frauen.
Deutliche Geschlechterunterschiede bei der Art der ausgeübten Berufe
Auch bei den ausgeübten Berufen zeigen die Ergebnisse des Zensus 2022 deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Im Handwerk bzw. in handwerksverwandten Berufen waren 88,6 Prozent der Beschäftigten männlich. Weiterhin wurden die Bedienung von Anlagen und Maschinen sowie Montageberufe überwiegend von Männern ausgeführt (86,8 Prozent). Außerdem waren 79,3 Prozent der Fachkräfte im Bereich der Land-/ Forstwirtschaft und Fischerei männlich. Demgegenüber lag der Frauenanteil unter den Bürokräften und kaufmännischen Angestellten bei 63,8 Prozent. Darüber hinaus waren weibliche Beschäftigte in Dienstleistungsberufen (einschließlich Verkauf) mit einem Anteil von 61,5 Prozent überrepräsentiert. In Berufen, die einen Abschluss als Techniker bzw. Technikerin oder einem gleichwertigen nichttechnischen Abschluss voraussetzen, lag der Anteil der Frauen mit 52,7 Prozent etwas über dem Anteil der Männer (47,3 Prozent). Darunter fielen sowohl Fachschulabschlüsse einschließlich Meister- und Technikerausbildung als auch Abschlüsse an Schulen für Gesundheits- und Sozialberufe.
Frauen etwas häufiger mit beruflichem Abschluss als Männer
Drei Viertel der Erwerbstätigen in Hessen (75,7 Prozent) verfügten über einen beruflichen Abschluss. Der Anteil der erwerbstätigen Frauen mit einem beruflichen Abschluss lag dabei mit 77,0 Prozent etwas über dem der männlichen Erwerbstätigen (74,5 Prozent). Eine Lehre bzw. eine Berufsausbildung im dualen System hatten 35,1 Prozent der Erwerbstätigen (Frauen: 34,7 Prozent; Männer: 35,4 Prozent) abgeschlossen. Einen Fachschulabschluss wiesen durchschnittlich 12,2 Prozent aller Erwerbstätigen in Hessen auf (Frauen: 13,9 Prozent; Männer: 10,7 Prozent). Über einen Hochschulabschluss (Bachelor, Master, Diplom oder Promotion) verfügten jeweils 28,4 Prozent der erwerbstätigen Frauen und Männer.
Hinweise:
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Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sind gesetzlich verpflichtet, alle zehn Jahre einen Zensus durchzuführen. Der Zensus ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Sein Ziel ist eine neue valide Bestandsaufnahme Deutschlands. Mit dem Zensus 2022 nahm Deutschland an einer EU-weiten Zensusrunde teil. Zensusstichtag für Deutschland war der 15. Mai 2022.
Die Daten des Zensus liefern eine essenzielle Grundlage für einen demokratischen Diskurs, politische Entscheidungen und nachhaltige Planungen. Auf Basis der ermittelten Bevölkerungszahlen werden zum Beispiel die Wahlkreise eingeteilt und die Stimmenverteilung der Länder im Bundesrat festgelegt. Die Bevölkerungszahlen sind auch maßgeblich für Ausgleichszahlungen zwischen EU, Bund, Ländern und Kommunen.
Weitere Informationen zum Zensus 2022 finden Sie auch auf https://www.zensus2022.deÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Das Hessische Statistische Landesamt wird diese Woche noch eine weitere Pressemitteilung mit tiefergehenden Ergebnissen für Hessen zu den im Rahmen des Zensus 2022 erhobenen Merkmalen veröffentlichen:
Do., 11.07.: Demografischer Wandel in Hessen
Kurzfristige Änderungen sind vorbehalten. Die aktuelle Wochenvorschau für Presseveröffentlichungen finden Sie immer auf unserer Internetseite.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Methodische Hinweise:
Die Angaben sind ohne Rücksicht auf die Endsumme auf- bzw. abgerundet worden. Das Ergebnis der Summierung der Einzeldaten kann deshalb geringfügig von der Endsumme abweichen.
Erwerbstätig im Sinne der ILO-Definition ist jede Person im erwerbsfähigen Alter ab 15 Jahren, die in einem einwöchigen Berichtszeitraum mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen oder mithelfenden Tätigkeit gearbeitet hat. Auch eine Person, die sich in einem formalen Arbeitsverhältnis befindet, das sie im Berichtszeitraum nur vorübergehend nicht ausgeübt hat, gilt als erwerbstätig.